Mittwoch, 08.08.2018

Sumatra - am Rande des Dschungels

Der Flug nach Medan, Sumatra, geht schnell, die Abfertigung im Flughafen nicht. Der Officer meint nach Durchblättern der Pässe, wir bräuchten ein Visum. Das verwundert uns, denn wir hatten in Deutschland ein Anfangsvisum für unseren ungewöhnlich langen Aufenthalt von der indonesischen Botschaft im Pass eingetragen bekommen, allerdings mit dem Hinweis, das nach einiger Zeit verlängern zu müssen. Unsere diesbezüglichen Erklärungen nützen nichts oder werden nicht verstanden, wir müssen zu einem Schalter am anderen Ende. Nach erneutem Durchblättern unserer Pässe dort sollen wir trotz unserer Beteuerungen, schon in Deutschland für Visa bezahlt zu haben, viel Geld bezahlen (wieviel genau verstehen wir aufgrund der von Geli erfolglos korrigierten Englischaussprache nicht richtig). Wir zeigen wieviel wir haben - es reicht nicht. Also ganz unbürokratisch durch alle Pass-, Zoll- und Gepäckkontrollen in die Flughafenhalle und Geld am Automaten gezogen. Weil wir sowieso hiesiges Geld brauchen, nehmen wir gleich ein bisschen mehr - 500.000,-! Wir entwickeln jetzt mal halbherzig die Vermutung, dass die Zahlung hier wohl schon die nötige Verlängerung betrifft. Zurück am Schalter stellt sich heraus, dass mit der Geldsumme irgendetwas nicht stimmt. Schließlich schreibt die junge Frau uns auf, wieviel sie haben will: 1.060.000,- Rupiah, was für Zahlen! Aber wir wollen rein. Geli geht den Weg nochmal und kommt mit endlich genügend Geld zurück. Alles ok, wir haben unsere Visa! Allerdings wird - leider erst jetzt - ein neuer Verdacht immer stärker und ich zeige mal beim Officer gezielt die Pass-Seite mit dem Visaeintrag. Er lächelt und erhebt sich langsam, bedeutet uns zu warten und geht ganz gemächlichen Schrittes auch zu dem Schalter, an dem wir soviel Geld losgeworden sind. Wir werden herangewunken, bekommen dort 1.060.000 Rupiah und eine Entschuldigung. Ankunft in Indonesien.

Anmerkung Geli: Peters Mitteilungsbedürfnis ist recht ausgeprägt, ich bin gespannt wie lange es noch anhält und/oder die ersten von euch hier abschalten ...

Auf den Wegen zum Geldautomaten hatten wir bereits den nächsten freundlichen Mann entdeckt, mit einem Schild: "Peter und Angelika für Thomas". Jaaa! Wie vereinbart werden wir für eine 4,5 stündige Autofahrt ca. 90 km zu unserer Unterkunft - Thomas Retreat - abgeholt. Wir vertrösten ihn etwas und bekommen während der Fahrt dann erste Eindrücke vom Land, nehmen die z. T. sehr holprigen "Straßen" mit Gelassenheit, schließlich wollen wir nun dem Massentourismus ein Stück weit entkommen.

Angekommen! Hier in Bukit Lawang ist es so wie erträumt: Dschungel, Fluss, kleine, verwinkelte Siedlung mit alternativen Läden und Restaurants, alles bisschen freakig, ruhig, irgendwie aus der Welt gefallen. Unsere Unterkunft ist sehr sauber und schön, mit tollem Blick von der Terrasse.