Samstag, 09.03.2019

Coromandel Halbinsel

Nach fünf besonderen Tagen in Rotorua wollen wir nun weiter in Richtung Norden auf die Coromandel-Halbinsel. Auf dem Weg dorthin machen wir zwei kleinere Wanderungen an zwei schönen Ausflugszielen, erstens den Okere Wasserfällen nördlich von Rotorua und zweitens dem Mount Maunganui, einem kleinem Berg bei Tauranga (ein Tipp von dem englischen Paar aus dem letzten Blogeintrag).
Hier ein paar Bilder zu dem Weg bei den Okere Falls. Auf dem Fluss ist Whitewater Rafting möglich und wir haben tatsächlich ein paar Boote und auch Kanus gesehen. 

Das Besondere ist, dass es einen 7 Meter hohen Wasserfall heruntergeht, angeblich gibt es das nirgendwo anders auf der Welt. Ich hätte das übrigens auch gerne gemacht, obwohl - wie hier zu sehen ist - einige aus dem Boot herausgefallen sind (hätten wir aber vorher buchen müssen).

Es erfordert schon einiges an Können, um auf diesem wilden Wasser im Einer-Kanu klarzukommen (Bild vergrößern!)

Der Weg auf den Mount Maunganui ist - auch wenn die Sonne plötzlich ziemlich knallt (wir sind ja hitzeerfahren) und es ganz schön bergauf geht - wunderbar zu gehen, die Ausblicke auf die kleineren und größeren Inseln in der Umgebung sind insbesondere vom "Gipfel" unerwartet schön (Am Fuße des Berges ist es nämlich ziemlich touristisch und auf den ersten Blick nicht so besonders einladend).


Wir fahren weiter und merken mal wieder, dass neuseeländische Straßen tatsächlich anders sind als europäische. Auf Straßenschildern wird auch häufiger darauf hingewiesen!

 

Für die nun noch zu fahrenden ca.160 Kilometer bis nach Hahei brauchen wir inklusive eines kurzen Einkaufs fast 4 Stunden! Autobahnen, so wie wir sie kennen, gibt es nur in den Großstädten, ansonsten fahren wir ausschließlich auf knapp zweispurigen Landstraßen, im besten Falle gibt es alle paar Kilometer Überholspuren, die aber - wenn mehr als vier Autos einen LKW überholen wollen - häufig viel zu kurz sind. Dazu kommt, dass die Straßen oft sehr kurvig sind, weil sie über Berge führen, so auch hier.

Wir kommen im Fastdunkeln an und freuen uns über unsere kleine, aber sehr feine Unterkunft (diesmal nicht Airbnb, gab's hier nicht). 

Wir haben keine Kochmöglichkeit, aber die freundliche Vermieterin verspricht uns, uns am nächsten Tag eine Mikrowelle in unser Zimmer zu stellen, wir haben noch Essensreste, die wir gerne aufbrauchen wollen. Und - am nächsten Abend steht sie bereit! 
Der Ort Hahei selber ist klein, er wirkt fast ein bisschen verschlafen, hat ein paar wenige gastronomische Angebote und .. einen richtig schönen Strand.

Die Hauptattraktionen in der Nähe sind der "Hot water Beach" und die "Cathedral Cove".
So machen wir uns am nächsten Tag auf zu diesem Strand. Wir müssen darauf achten, dass gerade Ebbe herrscht, denn im Vergleich zu dem Strand am Lake Tatawera (siehe letzter Blogeintrag) ist hier das Wasser im Meer selber nicht heiß, sondern wir müssen uns unseren eigenen kleinen Pool am Strand graben, um an das heiße Wasser zu kommen und das geht natürlich nur bei Niedrigwasser.
Als wir ankommen, sind schon ziemlich viele Leute dort. Männer werden wieder zu Kindern, so auch meiner (die Schaufel hatten wir netterweise von unserer Vermieterin zur Verfügung gestellt bekommen)

 

und graben voller Inbrunst nach heißen Wasseradern. Es ist nicht ganz einfach eine Stelle zu finden, wo das Wasser die richtige Temperatur hat. Aber wir erhalten Tipps von anderen Grabern und so haben wir schließlich auch einen schönen kleinen Pool.

Um in unserem Pool die richtige Temperatur zu erhalten, holt Peter mit seiner (aus einem Milchkanister  gebastelten) Gießkanne  immer  mal wieder kaltes Wasser aus den Meer.

Ich persönlich habe zunächst nicht so ganz verstanden, warum ich bei 25 Grad Außentemperatur in einem heißen Pool sitzen soll, erst nachdem ich im kalten Meer war, empfand ich es dann doch als ganz angenehm.

Wo ist Peter? 

Nach dem Bad laufen wir noch ein wenig an Strand entlang und entdecken ein nettes Lokal mit großartigen Ausblick. Hier würden wir jetzt gerne bleiben. Dummerweise haben wir unser Geld im Auto gelassen und so gar keine Lust noch mal das ziemlich lange Stück hin- und herzulaufen. Deshalb erklären wir dem Chef unsere Situation und er schlägt kurzerhand vor, uns nach dem Essen zu unserem Auto zurückzufahren und einfach später zu bezahlen. So unkompliziert kann Neuseeland sein (wobei sich später herausstellt, dass der Mann ein eingeheirateter Amerikaner ist). Er erzählt uns, dass er große Schwierigkeiten hatte sein Restaurant an dieser Stelle zu eröffnen. Etliche Jahre musste er darum kämpfen, die Anwohner haben es ihm sehr schwer gemacht und auch die Lizenz für den Alkoholausschank zu bekommen, ist in Neuseeland ein langwieriger und teurer Prozess. Als er uns dann tatsächlich zum Auto bringt, ist er überrascht, dass wir ihm das Geld direkt passend in bar geben können. Sein Kommentar: Ihr Deutschen seid einfach immer so perfekt organisiert, unglaublich! So ganz verstanden habe ich nicht, was er meinte, aber egal .... Das Essen war jedenfalls lecker und der Ausblick herrlich:

Am Spätnachmittag machen wir uns auf den Fußweg zur 'Cathedral Cove'. Die Touristenbusse sind alle weg, es sind nur noch relativ wenig Menschen unterwegs.
Ein erneut unerwartet schöner Spaziergang! Ich verstehe, warum uns so viele Leute diesen Teil Neuseelands empfohlen haben...

Die Ausblicke machen mich (mal wieder) einfach nur sprachlos!

Für alle Eiligen: Dieser Film hat nur 11 Sekunden! 



 Hier sind Wachteln zu sehen, diese relativ großen Vögel haben wir bisher noch nicht gesehen. Wie ich lese, stammt diese Art aus Australien, die neuseeländische Wachtel ist seit 1875 ausgestorben (Merkt ihr, so langsam entwickelte ich mich auf dieser Reise zur Vogelexpertin).

Für den nächsten Tag wollen wir die schöne Szenerie auch vom Wasser aus erleben und haben deshalb eine geführte Kanutour zur 'Cathedral Cove' gebucht. Wir wären zwar gerne auf eigene Faust gepaddelt, aber dies wird aufgrund der schwierigen Strömungs- und Wetterverhältnisse leider nicht gestattet, was wir dann auch ein bisschen gemerkt haben, denn das Wetter änderte sich ständig während unser dreistündigen Tour.

 

Bild bitte vergrößern um Peter zu erkennen!

Am Strand der 'Cathedral Cove' klart es wunderbarerweise auf.

Wir können die schöne Bucht noch mal bei einem warmen Getränk und Keksen in internationaler Gesellschaft (bei der Tour waren Kanadier, Amerikaner, Franzosen, Holländer und Briten dabei) genießen, bevor

unsere Kanutour dann recht zügig (für uns etwas zu schnell) zu Ende geht.

Na ja, so können wir wieder schön zu Mittag essen, was mir ja immer gut gefällt. Es gibt das Leibgericht der Neuseeländer (genauso beliebt wie in Australien und dem 'Herkunftsland" Großbritannien): Fish & Chips. Es sieht zwar ganz nett aus auf dem Teller, aber so ganz anfreunden konnten wir uns mit diesem frittierten Essen nie, es ist uns einfach zu fettig. (Anm. Peter: ... und mir zu wenig Fisch unter der Panade)

In dem netten Gartenlokal gibt es ein witziges Hinweisschild

Am nächsten Tag fahren wir weiter, es geht über den Ort Coromandel nach Thames. Unterwegs kommen wir an einem langen weißen Strand vorbei, es ist kaum eine Menschenseele zu sehen. Uns wird wieder mal klar, wie gesegnet Neuseeland mit Stränden ist. Sobald sie etwas abseits liegen, sind sie, zumindest in der Nebensaison, total einsam. 

In Coromandel halten wir uns nur kurz auf, da es das Wetter nicht ganz so gut mit uns meint (es regnet). In der Airbnb Unterkunft in Thames werden wir nett begrüßt. Die nächsten zwei Tage sind wir mal faul, lesen, hören Musik, machen nur kleinere Spaziergänge und schreiben Blog.



Die Wohnung ist gut geeignet dafür und einen schönen Regenbogen und Sonnenuntergang erleben wir von diesem hoch über der Stadt gelegenen Platz auch.

Eigentlich war noch eine längere Wanderung geplant, aber aufgrund des weiterhin regnerischen Wetters wird daraus nur ein kleiner Ausflug. Der beschert uns dann aber ein paar kurze, schöne Sonnenmomente.

 

In der Stadt selber gibt es schöne Bäume mit bunten Pfählen, diese bunte Treppe und Blicke über's Wasser

Am nächsten Tag geht's weiter, wir wollen nach Russel, ziemlich hoch im Norden der Nordinsel gelegen.