Samstag, 27.04.2019

Adelaide - benannt nach einer deutschen Prinzessin Adelheid

In der Hauptstadt des Bundesstaates South Australia, wo wir 5 Tage bleiben wollen, werden wir in unserem (über Airbnb gebuchten) Art-Deco Miniapartement unglaublich freundlich von unserem Vermieter Kevin begrüßt.

Und nicht nur das: Auch ein 'cheese platter' mit frischgebackenem Brot, leckerem Käse, Oliven und eine Flasche Rotwein erwartet uns auf dem kleinen Küchentisch.
Außerdem auch Peters Hut, den er in der Wohnung bei Wilsons Prom ganz oben im Kleiderschrank ob der fehlenden Sonne liegen lassen hatte und der uns nachgeschickt wurde! Was leider nicht angekommen ist, ist die Kreditkarte (Peter hatte seine in Melbourne einfach nicht auffinden können und sie deshalb sperren lassen). Schon vor Wochen hatte er eine neue aus Deutschland angefordert. Na ja, ein paar Tage Zeit sind ja noch! 

Von Adelaide, deren Einwohner*innen sich damit rühmen niemals Strafkolonie gewesen zu sein, gewinnen wir in diesen Tagen einen guten Eindruck. Die Stadt, ursprünglich als provinziell verschrien, hat sich in den letzten Jahren gemausert. Es gibt eine lebendige Innenstadt, sehr viel Grün und einige schöne Gärten

Ibise, gibt's hier - wie scheinbar überall in Australien - natürlich auch und im Botanischen Garten die seltene Victoria-Seerose (Anm. Peter: Wieder einmal Botanischer Garten, wie gesagt ...)

Kakteenanlage im Botanischen Garten

und - wie bei uns - Liebesschlösser an Brückengeländern 

Der von seiner Heimatstadt begeisterte Kevin weist uns auf einen Rundgang hin, an vielen alten (heritage-listed) Häusern vorbei.

Links das architektonisch  bemerkenswerte 'Beehive Building', gebaut im Jahre 1896, ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Das Rathaus (rechts) lässt sich natürlich nicht mit unserem in Hannover vergleichen😀

Anm. Peter: In der Fußgängerzone hören wir einem Musiker mit einem besonderen Instrument zu, einem 'Chapman Stick'

Es gibt es hier zur Zeit die wunderbaren 'Leafies'. Figuren, die lokale und französische Künstler zusammen kreiert haben und die überall in der Stadt zu finden sind. Einige Menschen finden sie ein bisschen 'creepy' (= unheimlich), auch weil sie öfter den Ort wechseln.

Anm. Peter: Schweine in der Fußgängerzone - erinnern mich an meine Heimatstadt Bremen (Sögestraße). Der 'Stein' ist ein in der Gegend gefundener Meteorit aus Eisen, sehr schwer und im Stadtmuseum zu finden

Außerdem etliche Szeneviertel,

Ausgrabungen unterhalb von Einkaufspassagen, die momentan durch einen 'Leafie' etwas unheimlich sichtbar gemacht wurden, eine große Uni und inzwischen auch viele Fahrradwege (ein bisschen wie Hannover; mit 1,3 Millionen Einwohnern allerdings fast 3x so groß).

Anm. Peter: Das multikulturelle Zusammenleben in der Stadt funktioniert gut, findet auch an der Uni seinen Niederschlag.

Der Radverkehr soll gefördert werden, deswegen gibt es hier kostenlose und gut in Schuss befindliche Fahrräder an verschiedenen Leihstellen in der Stadt. Das nutzen wir und machen eine Fahrradtour am River Torrens

bis zum Henley Beach. Überall entlang des Weges hören wir lautstark Vögel singen (wir sind mitten in einer Großstadt!), einmal mehr fällt uns auf, was uns in Europa an Vogelvielfalt verloren gegangen ist, bzw. weiter verloren geht (Rückgang der Feldvögel um 57 %).

Am Ende des Films ist eine Parkbank mit Peter zu sehen. Sie wird in diesem Blogeintrag noch eine Rolle spielen.

Am Henley Beach, ca. 12 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt

Ein paar Fitnessübungen tun uns gut ...

Auf dem Rückweg - schon fast am Ziel - bemerkt Peter, dass er unseren Rucksack, in dem sich u. a. Portemonnaie und Kreditkarten befinden, nicht auf dem Rücken hat. Selbst bei den Fitness-Übungen haben wir nicht bemerkt, dass gar kein Rucksack abzusetzen war. Oh Schreck, wir haben ihn irgendwo nach dem Ausräumen der Pausenbrote stehenlassen! Wir sind halt an manchen Tagen viel unterwegs und irgendwann lässt dann die "awareness" nach. Peter rast zurück und muss seeehr weit fahren. Ich bleibe in Sorge in der Nähe der Fahrradverleihstelle. Nach einer Weile dann seine erlösende SMS, der Rucksack steht noch auf der abgewandten Seite der etwas abseits stehenden Parkbank, wo wir ihn vergessen haben (siehe Film oben, er ist vom Weg aus praktisch nicht zu sehen gewesen). Was für ein Glück!

Anm. Peter: Typisch für Australien (auch für Neuseeland), und ebenfalls in Adelaide sichtbar, ist eine anscheinend andere Bauordnung. Die führt zumindest in den Städten dazu, dass viel dichter bebaut wird. Mir ist während unserer Zeit hier aufgefallen, dass die Häuser einen großen Teil des jeweiligen Grundstücks bedecken, sehr dicht aneinander gebaut werden und wenig Gartenfläche vorhanden ist. Hier wird wohl mehr Wert auf große Wohnflächen als auf eigene schöne grüne Gärten gelegt, die einen ja auch etwas vom Nachbarn abgrenzen können.

Bei uns beträgt der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze 3 m (von beiden Seiten). Das ist hier nicht üblich.

Ergänzung Peter: Auf einer unserer Touren durch die Stadt schauen wir uns das Rathaus an (auch weil es hier gerad eine öffentliche Toilette gibt ...) und erfahren etwas über die Namensgeberin der Stadt. Sie wurde nach der deutschen Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen benannt,  die durch Heirat von 1830-37 den Rang einer englischen Königin bekleidete

Das hier vorbereitete Bankett hat nichts mit unserer Anwesenheit zu tun, wir haben nur mal einen heimlichen Blick hinein gewagt

Bei unserer Abreise aus Adelaide fehlt leider immer noch Peters Kreditkarte, immerhin ist die Geheimzahl, die ja in separater Post zugestellt wird, angekommen. Kevin, liebenswert und hilfsbereit wie er ist, verspricht uns die Karte, sollte sie in den nächsten Tagen bei ihm eintreffen, an unser nächstes Ziel, Perth, zu senden ...