Mittwoch, 01.08.2018

Singapur - Tag 1

16:00 also los. Wer uns kennt, weiß was jetzt kommt: natürlich Fahrräder mieten! Auf dem Weg zur U-Bahn stellen wir fest, dass wir die von unseren Gastgebern zur Verfügung gestellten Aufladekarten für die Metro vergessen haben. Zurück? Umdisponieren! Die Struktur einer Stadt erschließt sich einem ganz gut, wenn man zu Fuß Entfernungen abläuft und Straßenlagen im Verhältnis zueinander versteht. Einen groben Stadtplan und GPS haben wir aber auch dabei.

Auch hier führen Fußwege im Vergleich zu den vielen bis zu 8-spurigen Straßen ein eher kümmerliches Dasein, aber wir schlagen uns durch und erreichen die gewünschte Straße mit dem Fahrradverleih.

An der Straßenecke entdecken wir zunächst einen foodstore - und Geli hat Hunger. Ich schließe mich aus Effektivitätsgründen an. Drinnen gibt es von verschiedenen Anbietern Tresen mit bunten Bildern von Speisen zu Preisen um die 3, 4 € und in der Mitte Tische und Stühle für alle. Wir werden an zwei Tresen fündig und lassen es uns schmecken.

Kurz danach bekomme ich (Geli) - wohl bedingt durch die tropischen Temperaturen und/oder den Jetlag (?) - plötzlich Kreislaufprobleme - so dass wir uns erstmal in einem nahe gelegenen Park ausruhen und auf dem Gras liegend umherspringende Eichhörnchen beobachten. Dann erfrischen wir uns im sog. "Kultcafé" am Rande des Parks mit einem kühlen Getränk bzw. typischen Singapur-Kaffee.

Als wir dann für drei Tage ganz gute Fahrräder gemietet haben (= ca. 20 € pro Tag), wird es langsam dunkel. Wir genießen es, uns schneller durch die Stadt zu bewegen. Zunächst versuchen wir es auf Fußwegen, was uns aber zu langsam ist und nutzen dann auch (die Busspuren der) Straßen. Das geht erstaunlich gut, auch wenn mir Peters Überholmannöver manchmal etwas zu waghalsig sind und er außerdem die Sache mit dem Linksverkehr noch nicht so ganz verstehen will, so dass ich ständig "links, links" rufe.

Unser Weg führt uns ins neue Hafenviertel Marina Bay, wo es uns - ob der schwindelerregenden Bauten und Lichter - ein wenig die Sprache verschlägt. Besonders angetan bin ich von den "Gardens By The Bay", einem botanischen Garten mit gigantischen "Supertrees", bewachsene Konstruktionen aus Stahl, ein bisschen Science Fiction für Ökofreunde, denn alles ist richtig gut durchdacht. Die Bäume dienen gleichzeitig als Belüftungsschächte für die Gewächshäuser, Regenwasserspeicher und Stromlieferanten. Abends gibt es eine Lichtshow mit klassischer Musik, während der sich die Menschen einfach auf die bloße Erde legen und die Effekte genießen.

Auch die Architektur des angrenzenden Marina Bay Sands Hotels ist kaum zu toppen, denn auf den drei Hoteltürmen (mit 2561 Zimmern!) befindet sich eine riesige Dachterrasse mit Bäumen und Pool, der allein 146 Meter lang ist. Auch dieses Bauwerk ist besonders in der Nacht faszinierend anzusehen.

Auf dem Rückweg suchen wir noch einen Supermarkt für die dringendsten Lebensmittel - "fair price" soll gut sein, erklären uns Passanten. Drinnen ist unser Erstaunen groß: Preise wie bei uns in der Apotheke! Wir erfahren bei anderer Gelegenheit, dass hier alles importiert werden muss. Aus dem Grund finden wir auch deutsche Konsummarken reichlich vertreten. U. a. leisten wir uns eine einfache Erdbeermarmelade für 6,20 €, günstiger geht's nicht. Danach gelangen wir ein bisschen auf Umwegen durch die immer noch vielbefahrenen Straßen nach Hause. Dort gibt es noch ein leckeres Vollkornbrot und einen kurzen, netten Plausch mit Fifi, unserer Gastgeberin, Tobis aus dem 22 km entfernten Malaysia stammender Frau.

So haben wir an dem spät begonnenen Tag doch noch einige spannende, ruhige, beeindruckende und auch ein bisschen aufregende Erlebnisse gehabt und gehen zufrieden in unser Zimmer.