Mittwoch, 22.05.2019

Mauritius II

16.05. Le Morne - Strand, Schwimmen, Schnorcheln, Sandspaziergang

Wie wir irgendwo lesen, wird an diesem Strand ganz am südwestlichen Zipfel Mauritius irgendeine Vorabendserie der Öffentlich-Rechtlichen gedreht. Wir können gut nachvollziehen, warum dies gerade hier passiert. Es ist ein wirklich wunderschöner Strand vor einem grandiosen Berg. Wir fahren ca. 2 Stunden mit dem Roller dorthin, teilweise an schönen Mangrovenwäldern an der Küste entlang. Allerdings gibt es hier nur 5 Sterne Hotels und dazwischen kurze öffentliche Strandabschnitte für Einheimische und ... Touristen wie uns. Wir wagen uns aber dennoch an die Strände vor den Resorts und lassen es uns in einem Café des Lux Hotels gutgehen.

Geheiratet wird hier auch, direkt am Strand

17.05. BOTANISCHER GARTEN von Pamplemousses

Peter Harries, Gouverneur von Pampelmousse, in seinem Herrenhaus 

Das Herzstück des Gartens ist der Teich mit der aus Südamerika stammenden Riesenseerose 'Victoria Amazonica'. Ihre Blätter erreichen einen Durchmesser von bis zu 1,80 Meter! Im Moment ist keine Blütezeit, aber der Pflanzenteppich ist auch so beeindruckend. 

Rechts unten: Auch Lotus-Pflanzen gibt es hier, sie blühen aber nicht so schön wie auf Bali!

Die unglaubliche Talipot-Palme, die  nur alle 30-40 Jahre cremefarben blüht und danach abstirbt. Sie ist mit 12-24 Meter Wuchshöhe eine der größten Palmen der Welt. Peter befühlt die kompakte Struktur der Blattstiele. Ursprünglich kommt diese Palme aus Sri Lanka (habt ihr die auch dort gesehen, Claudia und Gerd?)

Links ein Prachtexemplar eines afrikanischen Baobabs und rechts die Wurzeln eines Ficus

Ein paar dieser Riesenschildkröten fristen in einem nicht sonderlich ansprechenden Gehege ein etwas trauriges Dasein.  

Verwöhnt durch die vielen herrlich angelegten  botanischen Gärten in Australien und Neuseeland, empfinden wir den Besuch hier zwar ganz schön, aber eben nicht vergleichbar mit den 'ordentlichen' Anlagen dort. Auch fehlen z. T. Beschriftungen der Pflanzen und ein Café/Restaurant.

17.05. Hauptstadt Port Louis mit Caudan Waterfront, Märkten

Die 'Caudan Waterfront' ist relativ neu in der Hauptstadt, sie stellt einen krassen Widerspruch zu den ärmlichen Vierteln dar.

Die bunten Regenschirme sind ein beliebtes Fotomotiv

Auch hier auf dem großen Markt in Port Louis dasselbe Bild: Das Auge kauft mit! Rechts unten: Im Hintergrund ist der Berg Le Pouce zu sehen, siehe Eintrag 21.05.

19.05. Hindutempel am Grand Bassin und Pétrin Visitor Center

Leider ist das Wetter heute trübe, so dass die Tempelanlage etwas trist aussieht. Dadurch kommt es aber zu einer besonderen Stimmung, die auch noch durch den Gesang in den verschiedenen Tempeln verstärkt wird.

Der aufkommende starke Regen hält die Menschen nicht davon ab, ihre Opfergaben zu bringen.

Die wirklich riesengroßen Statuen von Hindugöttern (schaut nur, wie klein Peter dagegen wirkt!) sehen wir schon von Weitem. Sie befinden sich direkt an der Zufahrtsstraße zu den Tempelanlagen, sind also quasi das Begrüßungskomitee für die Gläubigen, die jeden Tag zahlreich hierher strömen (immerhin 48% aller Mauritianer sind Hindus).

Die Inschrift in unmittelbarer Nähe der großen Statuen scheint uns sehr zutreffend für Mauritius zu sein. Egal welcher Kultur/Religion die Menschen angehören, das Zusammenleben klappt

Auf dem Rückweg machen wir am Eingang des Black River Gorges Nationalparks Halt und informieren uns im Besucherzentrum über dessen Geschichte und Aufgaben. Immer wieder geht es in den Nationalparks darum, die letzten ursprünglichen Waldreste zu schützen und zu restaurieren, indem invasive Pflanzen entfernt und heimische Hölzer gepflanzt werden. Die Mitarbeiter*innen versuchen außerdem, den Bewohnern und Besuchern den Sinn eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur für uns alle zu erklären. Es sind viele Wanderwege angelegt worden, um den Menschen einen schonenden Zugang zu den Schönheiten der Landschaft zu ermöglichen und sie auch damit für deren Erhalt einzunehmen. In direkter Umgebung des Zentrums befindet sich ein kleiner Park mit z. T. überdachten Picknickplätzen, wo wir unsere Brote, Tomaten etc. verzehren. Da es immer wieder regnet, suchen auch andere Schutz und so sitzen wir dicht gedrängt mit Menschen verschiedener Herkunft, alle aber hinduistischen Glaubens (die oben beschriebene Stätte ist nicht weit entfernt), und knüpfen kurze, nette, interessierte Kontakte. Um uns herum springen einige Affen durch die Bäume und durch's Gebüsch. Mindestens ebenso viele ausgesetzte, wild lebende Hunde lungern herum, die etwas vom Essen zu erhaschen versuchen. Diese Hunde sind eine Plage auf der Insel. Es werden immer mehr, weil sich erst vereinzelte Initiativen um Sterilisation und wenigstens etwas Versorgung kümmern. Wie wir erfahren, setzen manche Hundebesitzer die Tiere einfach aus, weil sie vielleicht nicht ihren Erwartungen entsprechen, krank oder alt sind, sich verletzt haben etc.

 Anm. Peter: abends gibt es meine berühmte Hühnersuppe, mit Lauchzwiebeln, Karotten, Eiern und Hühnerfleisch vom Fleischtresen. Geli hat während des Essens leider doch gesehen, was ich noch verwendet hab' und braucht dann - obwohl sie die Suppe erst richtig lecker fand - plötzlich rein mental eine Flasche Wein dazu 

21.05. Le Pouce,  Gipfelwanderung, abends ist der Bart ab - wenigstens teilweise.

Die Wanderung am dritthöchsten Berg Mauritius, Le Pouce, führt uns auf oft matschigen Wegen und im letzten Teilstück extrem steil hinauf auf den Gipfel.

Nach etwa einstūndiger Fahrt mit dem Roller geht's ab hier zu Fuß weiter. Der kleine 'Zipfel' im Hintergrund des rechten Fotos ist unser Ziel

Matschige Wege und viele Schnecken. Ausruhen und Genießen gehören auch dazu 

Hier geht's hoch; die Aussicht auf die umliegenden Berge und Port Louis ist einmalig! Wenn ihr das Bild links unten vergrößert, könnt ihr einen balancierenden Felsbrocken auf einer Bergspitze sehen, ähnlich wie damals im Outback Australiens

Als wir wieder unten ankommen, sehen wir erst vor Kurzem gepflügtes Gelände auf beiden Seiten des Weges. Auch hier frisst sich kultiviertes Land immer weiter in bisher der Natur überlassene Flächen, starke Maschinen machen es möglich. Was soll hier demnächst angepflanzt werden - noch mehr Zuckerrohr? Davor steht allerdings noch die 'Befreiung' des wahrscheinlich sehr fruchtbaren Bodens von unglaublich vielen Steinen, die der Bewirtschaftung entgegen stehen. Wir beobachten einen Mann, der wohl schon den ganzen Tag diese mühselige Arbeit verrichtet (ganz im Hintergrund).

Auf dem Rückweg kommen wir an einem der auf Mauritius häufig anzutreffenden, farbenprächtigen Hindutempel vorbei (es gibt aber auch etliche Kirchen und Moscheen).

22.05. Hutsuche

Wir beschließen, selber nochmal nach meinem Hut zu gucken und laufen, meinerseits mit wenig Hoffnung, in's Tal bei den Tamarind Falls. Ungeführt, erfolglos, Hut bleibt verschwunden.

War aber auch schon sehr abgetragen, durchgeschwitzt, nicht ganz so schlimm. Nur für die Safari in Afrika bräuchte ich schon noch eine Kopfbedeckung. Prakash, bei dem wir den Scooter parken, meint, er versucht es nochmal bei den Leuten, die dort unten arbeiten ...

Fortsetzung folgt ...