Dienstag, 02.10.2018

Flores, Westküste, Labuan Bajo

Geli hatte herausgefunden, dass das "immigration office" ganz in der Nähe des Flughafens liegt. Das brauchen wir nun, denn unsere 60-Tage-Visa laufen demnächst aus und wir wollen wie geplant für 30 Tage verlängern (eigentlich brauchen wir nur 20, warum haben wir eigentlich so geplant? Das geht uns durch den Kopf in Anbetracht des Aufwandes, der jetzt auf uns zukommt). Wenn wir nach der Landung schon mal am Flughafen sind, können wir die Gelegenheit nutzen und gleich die ersten Schritte dort einleiten. Aber wie jetzt dahin kommen in der Hitze, die besonders Geli heute Mühe macht? Wir haben uns körperlich nicht so angestrengt die letzten 2 Tage und deswegen gibt es die Idee zu laufen und das Gepäck bei freundlichen Flughafen-Angestellten zu lassen. Wir bekommen von Anfang an Taxi-Angebote, die aber zu teuer scheinen. Auf der Straße wieder Ansprache, diesmal von Motorroller-Fahrern, die von einem langen Weg sprechen. Sie begleiten uns ein Stück, Geli verhandelt. Schließlich willigen wir ein und nach einer Weile sind wir froh zu fahren, denn der Weg ist wirklich recht weit. Dort angekommen viel Bürokratie, noch schlimmer als es immer in Deutschland beklagt wird. Wir brauchen einen einheimischen Sponsor, der schriftlich Stellung zu uns nimmt (kostenpflichtig?), wir müssen kopieren, Formulare ausfüllen und Wertmarken aufkleben, einiges auf einer Bank einzahlen, Fotos sollen von uns gemacht werden und sie brauchen 10 Fingerabdrücke von jedem. Das Ganze wird sich über 5 Tage hinziehen, wir müssen 5 mal kommen, so lange müssen wir also vor Ort bleiben. Die Motorroller-Fahrer warten vor der Tür, bringen uns zurück zum Flughafen und wollen dann mehr für's Warten. Da wir sowieso schon viel bezahlen, lassen wir uns darauf nicht ein, genug ist genug. Gepäck holen, nun doch Taxi für die Fahrt zur Unterkunft. Unser Zimmer ist teuer und hat damit eine Eigenschaft, die uns noch häufiger auf Flores begegnen wird. Ansonsten gut bis auf die laute Klimaanlage, die Geli auch nachts laufen lassen möchte, mich aber beim Schlafen stört - Kompromiss finden. Und viele Stufen hoch gelegen, damit zum Glück ein bisschen abseits des Trubels, der auf der "Hauptstraße" herrscht.

Sie ist schmal und holprig, mit vielen Motorrollern, Autos, Lastwagen, Menschen und sehr vielen Agenturen für Ausflüge in den Komodo-Nationalpark, Transfers nach Lombok oder Überlandtouren auf Flores. Dazwischen kleine Geschäfte, sogar 2 größere Supermärkte, Restaurants und jede Menge Unterkünfte für Backpacker. Hier treiben wir uns die nächsten Tage herum, immer wieder die Straße auf und ab, auf der Suche nach Restaurants, etwas Lebensmitteln, Geldautomaten, Banken, den 'besten' Agenturen, Wäschereien, Kopiermöglichkeiten etc. Nicht sehr erbaulich, zwischendurch das Gefühl vertrödelter Zeit. Wir erleben die Nachteile spontaner Reiseplanung, recherchieren vor Ort nach lohnenswerten Ausflügen, bei denen man nicht über den Tisch gezogen wird, wie es im Internet zu lesen ist. Die im Reiseführer empfohlenen Anbieter sind nicht zu finden, verzogen, nicht mehr existent? Wir sprechen mit vielen, laufen längere Wege auch außerhalb der Stadt. Im Internet, das nur begrenzt funktioniert, suchen wir ebenfalls. Zusätzlich geht es ja um unsere nächsten Unterkünfte, den nächsten Flug.
Sehr erfreuliches Ergebnis: Unser Vermieter Kancek macht den Sponsor! Ich bin zunächst skeptisch, erwarte am Ende Geldforderungen. Aber supernett macht er alles fertig, klebt die Wertmarken, fährt mit Geli zum Kopieren, bezahlt auch dort, leiht uns seinen Motorroller für die Fahrt zum Office - und das alles ohne einen Cent! Allerdings ist, wie bereits erwähnt, das Zimmer bei ihm auch teuer. Das verlängern wir, die gebuchten 3 Tage reichen ja nicht. Er gibt es uns etwas günstiger. Insgesamt sind wir sehr mit ihm zufrieden. Auch alles andere regeln wir in den Tagen, bekommen unsere Visa-Verĺängerung (nach Ausfüllen eines Feedback-Bogens zur Prozessqualität im Office - wow!). Mit einem Mietroller fahren wir ein Stück weiter an eine Küste, laufen dort wegen des steinigen Untergrundes mit Sandalen ein langes Stück durch's flache Meer zu einem Boot, das uns für eine 1/2 Std. zu einer kleinen, z. T. wassergefüllten Höhle bringt.

Dort schwimmen und tauchen wir, erleben aber nicht das besondere Licht, falsche Uhrzeit. Trotzdem schön!

Wir finden anschließend noch einen kleinen Strand und schöne Aussichtspunkte.

Florine, eine der beiden Holländerinnen, die wir nun schon seit Pulau Weh immer wieder treffen, ist auch vor Ort, zum Tauchen. Abends gehen wir 2, 3 mal gemeinsam essen, u. a. bei einem sehr leckeren Italiener:

A einem frühen Abend sehen wir uns den lokalen Fischmarkt an und Geli kann gar nicht genug bekommen von dem Anblick der vielen bunten Fische, Krabben, Tintenfische und Hummer!

Schließlich buchen wir einen 2-Tagesausflug in den Komodo-Nationalpark mit Übernachtung auf einem großen Boot.
Und auch das nette englische Paar aus Yogyakarta kommt nun nach Labuan Bajo, zum Sonnenuntergang sitzen wir mit ihnen in einem schönen Café hoch über dem Ort.

Wir vereinbaren eine gemeinsame 6-tägige Überlandtour auf Flores. Danach wollen wir beide uns 4 Tage in einem guten Strandresort nahe Maumere ausruhen, dem Endpunkt der Tour. Vom Flughafen dort fliegen wir nach Bali, der letzten Station unserer Indonesienreise.