Donnerstag, 04.10.2018

Endlich - Komodo-Nationalpark Bootstour

Wir freuen uns - nach 5 Tagen in der heißen Stadt Labujan Bajo geht es jetzt auf 2- tägige "Kreuzfahrt" in den Komodo-Nationalpark. Wir wollen besondere Tiere sehen, schnorcheln und mehr oder weniger kleine Inseln erkunden.
Nun sind wir aber erstmal gespannt mit wem und mit wievielen anderen wir diese Tage verbringen werden. Auch hörten wir vorher Geschichten von Partybooten, auf denen die Nächte laut und lang seien. Ob wir wohl so eins erwischt haben?
Um es gleich vorwegzunehmen: Es werden wunderbare Tage! Unsere Gruppe ist mal wieder international zusammengesetzt mit einem belgischen Pärchen, einem Amerikaner, einem Franzosen, 2 Österreichern, 2 Chinesinnen, 3 weiteren Deutschen und uns. Zwischen 20ern und 60ern sind alle Altersstufen vertreten. Die Stimmung ist von Anfang an entspannt und positiv. Neben den besonderen Ausflugszielen liegt dies sicherlich auch an dem guten Wetter und dem hervorragenden Essen, welches keine Wünsche offen lässt.

Jon

Da Peter und ich nicht mit allen zusammen auf dem Deck schlafen wollen, haben wir eine der beiden Kabinen gebucht. Eine nicht so gute Wahl, wie sich herausstellt, denn diese ist winzig, stickig und laut. Dies ist aber auch der einzige Wermutstropfen dieser Fahrt.

Als erstes Ziel steuern wir die Insel Rinca an, die die Komodowarane, die größten Echsen der Welt, beherbergt. Hier leben noch ca. 1100 vom Aussterben bedrohte Tiere. Gleich nach dem Eingang, nahe der Rangerstation, treffen wir auf einige größere und kleinere Exemplare. Wow! Ein Weibchen atmet stark, dies liegt wohl an der Hitze und dem vorher schnell zurückgelegten Weg, so die Erklärung eines Rangers.

Manche der bis zu 3 m großenTiere halten sich in der Nähe der Station auf, vermutlich angelockt durch den Esssensgeruch.

 

Gut für die Touristen, die für indonesische Verhältnisse recht hohe Eintrittspreise zahlen müssen. Auf einem Spaziergang über einen Teil der Insel sehen wir weitere Warane sowie deren Nestbauaktivitäten. In Kürze werden die Weibchen hier ihre Eier legen.

 

Bald verlassen wir diese Insel wieder und erreichen für einen kurzen Schnorchelzwischenstopp den bekannten Pink Beach, der zwar nur ein bisschen pink aussieht, aber trotzdem sehr schön ist.

 

Das nächste Ziel ist Komodo-Island, auch hier leben (ungefähr die gleiche Anzahl an) Rieseneidechsen und wir sehen erneut einige stattliche Tiere.

 

Der Ranger hier zeigt uns einen durch einen Waran verletzten Hirschen. Dieser - so seine Aussage - werde nur noch wenige Tage zu leben haben, denn das im Speichel der Echsen enthaltende Gift ist tödlich. Außerdem können Warane auf große Entfernung Blut riechen und den geschwächten Hirsch erneut angreifen.

Genau aus diesem Grund sind sogar die hier auch lebenden Büffel vor den Rieseneidechsen nicht sicher!

Beeindruckt zieht unsere Gruppe weiter. Zwischendurch ergeben sich immer wieder nette Gespräche mit einzelnen oder mehreren Mitreisenden. Nur die beiden Chinesinnen sind etwas zurückhaltender, was jedoch auch an ihren mangelhaften Englischkenntnissen liegt. Ein Grund, mich ein bisschen um sie zu kümmern. Wir bemühen uns aber alle, sie so gut wie möglich zu integrieren.
Es ist mittlerweile schon dunkel und wir setzen den Anker. Nach einem leckeren Abendessen mit viel Seafood (Krabben, Tintenfisch etc.), Gemüse und Reis bei bester Sonnenuntergangsstimmung beschließen wir den Abend.


Unser nächstes Ziel am kommenden Morgen ist Padar Island. Wir wollen bereits zum Sonnenaufgang auf dem Berg dieser Insel sein. Deshalb gehen die meisten zeitig ins Bett, von wegen Partyboot!
Nach kurzer Nacht wird um 3.30 Uhr der Motor des Bootes angeworfen und rattert ca. 1 Stunde lang bis Padar Island. An Schlaf ist - zumindest für mich, nicht mehr zu denken. Egal - ich stehe um 4.30 Uhr mit dem meisten anderen auf und marschiere stramm auf den Gipfel der Insel (Peter ist müde und bleibt deshalb in seiner Koje liegen!). Dabei entgeht ihm aber eine der m. M. nach schönsten Aussichten Indonesiens (Einschub Peter: naja, die gefühlt 150. Aussicht, siehe Blog 😉)
Auch wenn Padar aufgrund der momentanen Trockenzeit nicht grün ist, ist der Blick von oben auf die verschiedenen Buchten direkt nach dem Sonnenaufgang atemberaubend. Wir genießen stumm und sehen langsam die sich nähernden, anderen Touristenboote.


Nach dem Frühstück geht es weiter zum nächsten Schnorchelspot im offenen Meer. Dort kann man mit etwas Glück Mantarochen sehen! Und - wir haben Glück und können einige dieser scheinbar schwerelos dahingleitenden Fische ganz unten am Meeresgrund sehen. Faszinierend!
Nun geht es noch einmal einige Stunden über das Meer zu einer Insel nahe derer wir in wunderbar klarem Wasser bunte Korallenriffe und - fische sehen können.

Zwei schöne Tage gehen dem Ende entgegen, der Abschied ist sehr herzlich, die Chinesinnen bedanken sich noch einmal ausdrücklich bei mir und alle verlassen gut gelaunt das Boot.

Zum Austausch der vielen tollen Fotos gibt's eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe. Wir freuen uns auf eine Dusche und einen guten Schlaf.