Freitag, 03.08.2018

Singapur - weitere Tage

Mit der Zeitumstellung klappt es nicht so gut. Das Einschlafen gelingt weiterhin erst spät, Aufstehen dementsprechend auch. Wir nehmen uns aber diese Zeit und genießen in aller Ruhe unsere Rad-Aktivitäten eher in der 2. Tageshälfte. Es geht zum Mount Faber, dem zweithöchsten Hügel, gute Aussicht auf Stadt und Hafen, 115 m. Eingebettet in die Southern Ridges, einen 10 km langen "Regenwald"-Gürtel am Rande der Stadt, gibt es dort Wanderwege, Baumwipfelpfade, besondere Brückenkonstruktionen etc., die wir z.T. begehen oder befahren. 

 

 

Der Weg dorthin führt wieder durch das 8-spurige Großstadt-Autogewusel, mit dem wir ja gut zurecht kommen, was aber von außen gesehen ein bisschen an die Fahrradkuriere in New York erinnern mag. Und es geht leider nicht ohne Transpiration, Erik, 2x duschen pro Tag ist Minimum.

Nach der Erfahrung mit "fair price" nutzen wir täglich einen der vielen kleinen foodstores für unser warmes Essen. Selber gekocht wird hier im Allgemeinen kaum - zu teuer. Die öffentliche Verkostung enthält dementsprechend aber auch viel Reis/Nudeln, erstaunlicherweise einiges an Fleisch und relativ wenig Gemüse. Und sie schaffen es, egal ob indisch, arabisch oder asiatisch, das Ganze mit diversen Soßen lecker zuzubereiten.

 

Wir haben hier zwar tropische Temperaturen, der Himmel ist aber fast dauerhaft bedeckt und ab und zu regnet es kurz und intensiv. Irgendwie stört uns das nicht, wir haben anscheinend genügend Zeit, die Phase des Sonnenscheins einfach abzuwarten. Außerdem wäre die Wärme wohl noch intensiver, wenn auch noch knallige Sonne hinzu käme.

Die Radtour zum East Coast Park führt uns wieder an der Marina Bay und den Gardens of the Bay vorbei, diesmal bei Tageslicht.

 

Über einen Damm, der vor den Meeresfluten schützen soll, geht es immer am Wasser entlang. Wir werden begleitet von einer großen Truppe von Läufern, die einen Wettkampf austragen. Weil hier viel gebaut wird, auch an den Gärten (Motto der Stadt: Let's make Singapur our garden), finde ich keine Alternative zum zwischenzeitlichen Auto-Gewusel und Geli ist etwas genervt. Bald sind wir aber wieder im Grünen und fahren unter Palmen am Meer entlang.

 

Eine kleine Eiskugel, die wir uns bei einer Rast gönnen, kostet 11 Dollar, das finden wir nicht so schön (knapp 7 €). Wir fahren noch ein Stück weiter und beobachten Kinder, die als geschickte Wasserskifahrer auf einem Binnensee ihre Runden drehen. Da es auf dem Rückweg etwas regnet, machen wir in einem offenen Pavillon gemeinsam mit einer einheimischen Familie eine weitere Pause.

 

Suchbild: Wo ist Peter?

In einer Regenpause laufe ich vom Pavillon an den Strand, teste die Wassertemperatur (warm, aber nicht heiß, wie in Dubai) und habe überall Sand an den Füßen, der einfach nicht abgehen will. Also gehe auf den Rasen in Liegestützposition und wische mir die Oberseite der Füße ab. Da ich schon mal in dieser Position bin, hole ich die Liegestützen nach, die ich am Morgen nicht geschafft habe. Jetzt bekomme ich die volle Aufmerksamkeit des schon etwas älteren (auf Nachfrage von Geli: 62 - seine Frau: er lügt) und bisher eher schweigsamen Familienvaters. Er erzählt, dass er aus Taiwan käme und bei den Marines gewesen wäre. Dann zeigt er wie er Liegestütz macht: auf den Fäusten und keinesfalls auf Gras! (aber nicht so viele wie ich ...!). Jedenfalls verbeugt er sich bei unserem Abschied ein paarmal mit erhobenen und aneinander gelegten Handflächen vor mir, was ich natürlich ebenso erwidere.

So, jetzt ist Schlafenszeit, euch und uns eine gute Nacht!