Mittwoch, 24.10.2018

Munduk - verträumtes Bergdorf auf Bali

Nach 4 schönen Tagen in Ubud entschließen wir uns, unsere Zeit auf Bali in dem ruhigen Bergdorf Munduk im Norden der Insel ausklingen zu lassen. Verglichen mit den langen Fahrten auf anderen Inseln, ist es nur ein Katzensprung von Ubud dorthin (ca. 3 Stunden mit Shuttle-Bus und Taxi). Wir erreichen unser einfaches Homestay am frühen Nachmittag und freuen uns erstmal über die wunderschöne Aussicht.

Ein Spaziergang am Nachmittag führt uns in die schöne Umgebung, ein paar hundert Meter das Tal runter und wieder rauf. Unterwegs eine kleine Erfrischung meiner Füße beim Durchwaten eines Flusses, Peter klettert über die Felsen, will nicht mit nassen Füßen weiterlaufen.


Dann wird es auch schon ruckzuck dunkel und ... kühl - wie herrlich nach den vielen heißen Nächten der letzten Tage. Aufgrund dessen müssen wir aber das am Abend aufgesuchte Restaurant fix wieder verlassen, darauf waren wir kleidungsmäßig nicht vorbereitet.
Am nächsten Tag stehen wir mal wieder spät auf, machen aber dennoch eine vierstündige Nachmittagswanderung vorbei an Kaffee-, Papaya- und Kakaobäumen, Bananenstauden (leider fahren hier aber auch von Zeit zu Zeit Motorroller) und netten Cafés zu 2 schönen Wasserfällen.

Unterwegs hören wir ohrenbetäubende Geräusche, die Zikaden hier stellen wirklich alles in den Schatten, was ich jemals irgendwo in einem Wald gehört habe. Hört selbst:

 

Zum Essen am Abend treffen wir uns mit einem netten Paar (Hannah und Liam) - aus England. Wir haben die beiden auf der Taxifahrt hierher kennengelernt. Hannah und Liam planen, insgesamt 18 Monate in der Welt unterwegs zu sein, am Schluss ihrer Reise wollen sie in Taiwan als Englischlehrer arbeiten.

Nächster Tag: mal wieder Motorrollerfahren. Vorbei an 2 schönen Seen.


Dort werden pittoreske Fotos geschossen, entweder in solchen "Nestern" oder auch auf großen Schaukeln, die über den See schwingen (Haben wir ausnahmsweise mal nicht gemacht).

Wir gelangen zu dem wohl meistfotografierten Tempel Balis, dem Pura Ulun Danu Bratan

anschließend weiter zum Botanischen Garten, wo es insbesondere mir im verwunschenen Farnwald mit teilweise baumhohen Exemplaren

und furchteinflößenden Drachen sehr gefällt.

Vergrößert hier bitte und achtet auf Peters Gesichtsausdruck!

Das Wetter hier oben in den Bergen ist nicht so ganz verlässlich, eigentlich ist es immer nur in den ersten Stunden des Tages sonnig, danach zieht es sich zu. Wir haben aber Glück, im Gegensatz zu Hannah und Liam werden wir auf dem Rückweg nicht komplett durchnässt, wie wir beim gemeinsamen erneut netten Abendessen mit den beiden erfahren.

Vierter Tag Munduk: eine letzte wunderbare Wanderung durch Reisfelder.

Vorbei an etlichen Nelkenbäumen. Der Duft begleitet uns den gesamten Tag. Wir sehen die ausgebreiteten Nelkenknospen, die übrigens 2x im Jahr geerntet werden können und in erster Linie für die Tabakproduktion in hiesigen (Nellken-) Zigaretten benötigt werden (hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass in Indonesien nahezu jeder Mann raucht? Wir jedenfalls haben nicht einen einzigen Mann kennengelernt, der dies nicht tut).

Diese Gewürznelken liegen in verschiedenen Trocknungsstadien auf der Erde, erst so:

Und nach ein paar Tagen dann so:

Wie hoch die Menschen auf einfachen Leitern klettern müssen um die Knospen zu ernten!

Auch die Blätter werden verwendet, z. B. zur Herstellung von Nelkenöl: Hier werden sie gewogen:

5 kg Blätter ergeben 100 g Nelkenöl.

Auch niedliche Hundewelpen, Baustellen und interessante Pflanzen treffen wir auf unserem Weg.

Was machen denn bloß die Eierschalen auf dieser Pflanze?

Wir genießen diesen letzten Tag in der Natur Indonesiens und machen uns langsam zurück auf den Weg, wo wir in den Grünanlagen eines teuren Resorts noch sehen, welche Pflanzenvielfalt dieses Klima produzieren kann.

Am Spätnachmittag gelingt es Peter, uns eine relativ günstige, private Autofahrt ins nahegelegene Bedugul für den nächsten Morgen zu organisieren, von wo aus wir mit dem Bus zurück ins trubelige Kuta fahren wollen.

DiePreise der "community", um nicht zu sagen der hier ansässigen "Taximafia", sind nämlich ziemlich horrend. Und - es klappt - wieder einmal sind wir positiv angetan von der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Indonesier.