Samstag, 20.10.2018

Bali - Kuta und Ubud, hier kommen unsere Erlebnisse!

Der Flug hierher zieht sich bis in den Abend. Unser Abflughafen Maumere ist klein, die zur Verfügung stehenden Maschinen müssen manchmal erst noch eine andere Route bedienen. So kommen wir ca. 2 Std später in Balis Hauptstadt Denpasar an.

Das Hotel liegt mitten im Gewusel des balinesischen "Ballermanns" nahe Kuta, südwestlich von Denpasar. An der Rezeption superfreundliche Leute, die auf ihr "Karma" achten: Willkommen im hinduistischen Bali. Im Zimmer ist es ruhig und sauber, es ist alles da und es wirkt westlich. Wir müssen essen und finden im Gewusel draußen ein einfaches, aber gut besuchtes australisches Restaurant. Das Publikum unterscheidet sich deutlich von allem, was wir bisher in Indonesien erlebt haben. Hier findet Massen-Pauschaltourismus statt, vorwiegend aus Australien und massig sind auch einige der Leute um uns herum. Für die ist es hier billig, dementsprechend steht auch massig Essen und Alkohol vor ihnen auf den Tischen. Ich bekomme eine Spargelsuppe (wirklich!), die ist ok. Wir sind schnell satt und machen noch eine kleine Runde bis zum Strand, in dessen Nähe sich einige gehobenere Hotelanlagen befinden. Diese sind schön anzusehen mit ihren gepflegten grünen Gärten, den verbauten Naturmaterialien und der stimmungsvollen Beleuchtung. Auf dem Rückweg sehen wir viele Läden, Kneipen und Restaurants, z. T. mit Live-Musik, alle mit gedämpftem Licht und gemütlich. Grelle Neon-Beleuchtung, wie an vielen anderen Orten in Indonesien, gibt's hier nicht. Außerdem stehen überall kleine und große Tempel, mit vielen Figuren und kleinen Opfergaben, gewidmet den hinduistischen Göttern. Erster Eindruck: Hier ist schwer was los, z. T. etwas abstoßend, z. T. aber auch nett gemacht, es pulsiert urbanes Leben. Der Massentourismus fällt hier nicht ständig und überall negativ auf.

Der Frühstücksinnenraum liegt nicht weit entfernt von unserem Zimmer. Das merke ich früh, ab 6:00 wird dort laut vorbereitet. Wir wollten erst später essen gehen, bis 11:00 wäre es möglich. Nun doch eher, langes Schlafen hat nicht geklappt.

Der anschließenden Bitte um ein ruhigeres Zimmer wird sofort entsprochen. Nach kurzem Umzug nutzen wir die kostenlosen (allerdings nicht im besten Zustand befindlichen) Fahrräder des Hotels für die Erkundung der Stadt. Zuerst zum Büro von Perama, der Gesellschaft in Indonesien, die überall "local buses" betreibt. Morgen geht's nämlich weiter nach Ubud, dort ist es wohl auch touristisch, aber anders, mit vielen Backpackern. Nachdem wir die Tickets haben: Strand. Überraschend sauber und nicht so voll, breit und endlos lang.

Wir schauen den Wellensurfern zu, es ist warm und sonnig. Mit den Rädern fahren wir auf einem Strandweg Richtung Flughafen.

Immer weniger Betriebsamkeit. Wir entdecken eine einfache Strandkneipe und wollen hier aus der ersten Reihe dem Sonnenuntergang zuschauen.

Wenig Leute, einige Balinesen. Ab und zu sehen wir wie in Zeitlupe Flugzeuge näher kommen und landen, Lärm ist kaum zu vernehmen, der Wind steht wohl günstig. Also gaaanz entspannte Atmosphäre, hätten wir hier nicht erwartet. Es gibt ein schon häufig bestelltes Gericht: Gemüsesuppe mit Nudeln - lecker.

Und ein kühles Bier - dazu noch ein traumhafter Sonnenuntergang -  alles wunderbar.

Zurück in's Gewusel, kleines Eis und 'nen Burger bei McDonalds, schön essen gehen demnächst wieder.

Busfahrt nach Ubud. Beim gemeinsamen Warten ein Plausch mit einem französischen Paar, die wir am Ziel dann täglich wiedersehen werden, die Wege dort gleichen sich. Unser Zimmer ist super, ruhig und gutes Frühstück.

Ubud und Umgebung gefallen uns sehr gut. Eigentlich ist es nur ein kleines Städtchen mit einem (heiligen) Affenwald mit Tempeln. 

 

Im verwunschenen Affenwald

Außerdem tiefgrüne Reisfelder, von denen es innerörtlich nur noch ganz wenige, außerhalb und am Rand viele gibt. Dort machen wir einen schönen Spaziergang mit Einkehr.

 

 

 

 

 

Diese individuell gestalteten Kokosnussköpfe in dem kleinen Restaurant fand ich toll. Am liebsten hätte ich ein paar für zu Hause mitgenommen (Anm. Geli).

Früher gab es noch viel mehr Reisfelder, mittlerweile sind sie zugebaut mit immer mehr Touristenunterkünften, Restaurants, Kneipen, Kunsthandwerk- und sonstigen Läden, Massagesalons, Meditations- und Yogaräumlichkeiten. Ich frage mich, warum hier seit vielen Jahrzehnten ein solcher Backpacker-/Touristenrun stattfindet - und mache ja selber dabei mit! Es kommt mir vor, als ob das was hier für und durch die Reisenden entstanden ist, mittlerweile eine eigene Attraktion darstellt, die sich sozusagen selbst am Laufen hält. Eine lebendige Kulturszene mit hippen Treffpunkten und organic local food trägt ebenso dazu bei.

Und auch uns erreicht diese Atmosphäre. Es ist laut und gemütlich hier, leise und wuselig, viel los und schön, besonders und undurchschaubar, vielfältig und kontaktoffen, nett und anonym, endlos und persönlich, interessant und still, freundlich und eindrucksvoll. Wir laufen herum und sind angetan, treffen erfreut unsere englischen Bekannten Lucy und Emlyn von der Florestour zum Essen wieder.

Im Wald viele Affen, große und ganz kleine.

Ein 'Echter' und ein 'Unechter'!

Insgesamt gibt es in diesem Wald fast 800 Makaken. Manchmal verlassen sie dieses Gebiet auch; kommen aber immer wieder zurück, da sie hier gut versorgt werden.

 

Anmerkung Geli: Obwohl wir auf dieser Reise ja nun wirklich schon viele Affen gesehen haben, faszinieren mich diese Tiere doch jedes Mal wieder aufs Neue. Das "Lausen" z B. (welches neben der hygienischen auch eine soziale Funktion hat, da die Affen so Bindungen zu anderen Tieren ihrer Gruppe aufbauen) ist so schön anzuschauen. Seht selbst, wie entspannt der eine Affe ist:

Wir entdecken erstaunlich urwüchsige Natur und besondere Bauten. Sitzen in einfach netten Räumen mit freundlichen Menschen und schönen Ausblicken.

Eine Radtour führt uns zu großen Tempelanlagen, aber viel mehr noch durch tolle grüne Landschaften mit Feldern und Schluchten, Urwald und Kulturland.

20 km mehr oder weniger bergauf, ohne das richtig zu bemerken. Außer, dass uns die Guides der entgegenkommenden Radgruppen fragend und beeindruckt "uphill?" zurufen und ich am Ziel doch ganz schön groggy bin. Naja, dafür zurück in nur 1 Std und mit wenig Tritten in die Pedale.

Abends besuchen wir eine Tanzvorführung in einem Tempelsaal, die uns unser Vermieter Wayan empfohlen hat und für die er auch gleich die Eintrittskarten bereit hält. Es ist schon sehr auf  Touristen ausgerichtet. Wir sind aber dennoch beeindruckt, mit welcher Inbrunst und Hingabe die Akteure Laute intonieren und tranceähnliche Bewegungen ausführen, sich aufwendig kostümieren, Gestik und Mimik einsetzen und bedeutungsvolle Abläufe inszenieren.

Abschied von Ubud, es fällt uns etwas schwer. Nun soll es in die Berge im Inselinneren gehen, wir wollen wandern.