Berichte von 10/2018

Dienstag, 02.10.2018

Aktuell 02.10.18

Aufgrund der schrecklichen Berichte aus Indonesien über Erdbeben etc. und einiger Nachfragen diesbezüglich geben wir persönlich kurz Entwarnung. Wir sind auf Flores, Labuan Bajo, und hier ist es ruhig. Es gibt auch keine Warnungen für diese Insel. Alles geht hier seinen normalen Gang. Wir halten euch auf dem Laufenden. Danke für eure Gedanken, liebe Grüße, Peter und Geli 

Dienstag, 02.10.2018

Flores, Westküste, Labuan Bajo

Geli hatte herausgefunden, dass das "immigration office" ganz in der Nähe des Flughafens liegt. Das brauchen wir nun, denn unsere 60-Tage-Visa laufen demnächst aus und wir wollen wie geplant für 30 Tage verlängern (eigentlich brauchen wir nur 20, warum haben wir eigentlich so geplant? Das geht uns durch den Kopf in Anbetracht des Aufwandes, der jetzt auf uns zukommt). Wenn wir nach der Landung schon mal am Flughafen sind, können wir die Gelegenheit nutzen und gleich die ersten Schritte dort einleiten. Aber wie jetzt dahin kommen in der Hitze, die besonders Geli heute Mühe macht? Wir haben uns körperlich nicht so angestrengt die letzten 2 Tage und deswegen gibt es die Idee zu laufen und das Gepäck bei freundlichen Flughafen-Angestellten zu lassen. Wir bekommen von Anfang an Taxi-Angebote, die aber zu teuer scheinen. Auf der Straße wieder Ansprache, diesmal von Motorroller-Fahrern, die von einem langen Weg sprechen. Sie begleiten uns ein Stück, Geli verhandelt. Schließlich willigen wir ein und nach einer Weile sind wir froh zu fahren, denn der Weg ist wirklich recht weit. Dort angekommen viel Bürokratie, noch schlimmer als es immer in Deutschland beklagt wird. Wir brauchen einen einheimischen Sponsor, der schriftlich Stellung zu uns nimmt (kostenpflichtig?), wir müssen kopieren, Formulare ausfüllen und Wertmarken aufkleben, einiges auf einer Bank einzahlen, Fotos sollen von uns gemacht werden und sie brauchen 10 Fingerabdrücke von jedem. Das Ganze wird sich über 5 Tage hinziehen, wir müssen 5 mal kommen, so lange müssen wir also vor Ort bleiben. Die Motorroller-Fahrer warten vor der Tür, bringen uns zurück zum Flughafen und wollen dann mehr für's Warten. Da wir sowieso schon viel bezahlen, lassen wir uns darauf nicht ein, genug ist genug. Gepäck holen, nun doch Taxi für die Fahrt zur Unterkunft. Unser Zimmer ist teuer und hat damit eine Eigenschaft, die uns noch häufiger auf Flores begegnen wird. Ansonsten gut bis auf die laute Klimaanlage, die Geli auch nachts laufen lassen möchte, mich aber beim Schlafen stört - Kompromiss finden. Und viele Stufen hoch gelegen, damit zum Glück ein bisschen abseits des Trubels, der auf der "Hauptstraße" herrscht.

Sie ist schmal und holprig, mit vielen Motorrollern, Autos, Lastwagen, Menschen und sehr vielen Agenturen für Ausflüge in den Komodo-Nationalpark, Transfers nach Lombok oder Überlandtouren auf Flores. Dazwischen kleine Geschäfte, sogar 2 größere Supermärkte, Restaurants und jede Menge Unterkünfte für Backpacker. Hier treiben wir uns die nächsten Tage herum, immer wieder die Straße auf und ab, auf der Suche nach Restaurants, etwas Lebensmitteln, Geldautomaten, Banken, den 'besten' Agenturen, Wäschereien, Kopiermöglichkeiten etc. Nicht sehr erbaulich, zwischendurch das Gefühl vertrödelter Zeit. Wir erleben die Nachteile spontaner Reiseplanung, recherchieren vor Ort nach lohnenswerten Ausflügen, bei denen man nicht über den Tisch gezogen wird, wie es im Internet zu lesen ist. Die im Reiseführer empfohlenen Anbieter sind nicht zu finden, verzogen, nicht mehr existent? Wir sprechen mit vielen, laufen längere Wege auch außerhalb der Stadt. Im Internet, das nur begrenzt funktioniert, suchen wir ebenfalls. Zusätzlich geht es ja um unsere nächsten Unterkünfte, den nächsten Flug.
Sehr erfreuliches Ergebnis: Unser Vermieter Kancek macht den Sponsor! Ich bin zunächst skeptisch, erwarte am Ende Geldforderungen. Aber supernett macht er alles fertig, klebt die Wertmarken, fährt mit Geli zum Kopieren, bezahlt auch dort, leiht uns seinen Motorroller für die Fahrt zum Office - und das alles ohne einen Cent! Allerdings ist, wie bereits erwähnt, das Zimmer bei ihm auch teuer. Das verlängern wir, die gebuchten 3 Tage reichen ja nicht. Er gibt es uns etwas günstiger. Insgesamt sind wir sehr mit ihm zufrieden. Auch alles andere regeln wir in den Tagen, bekommen unsere Visa-Verĺängerung (nach Ausfüllen eines Feedback-Bogens zur Prozessqualität im Office - wow!). Mit einem Mietroller fahren wir ein Stück weiter an eine Küste, laufen dort wegen des steinigen Untergrundes mit Sandalen ein langes Stück durch's flache Meer zu einem Boot, das uns für eine 1/2 Std. zu einer kleinen, z. T. wassergefüllten Höhle bringt.

Dort schwimmen und tauchen wir, erleben aber nicht das besondere Licht, falsche Uhrzeit. Trotzdem schön!

Wir finden anschließend noch einen kleinen Strand und schöne Aussichtspunkte.

Florine, eine der beiden Holländerinnen, die wir nun schon seit Pulau Weh immer wieder treffen, ist auch vor Ort, zum Tauchen. Abends gehen wir 2, 3 mal gemeinsam essen, u. a. bei einem sehr leckeren Italiener:

A einem frühen Abend sehen wir uns den lokalen Fischmarkt an und Geli kann gar nicht genug bekommen von dem Anblick der vielen bunten Fische, Krabben, Tintenfische und Hummer!

Schließlich buchen wir einen 2-Tagesausflug in den Komodo-Nationalpark mit Übernachtung auf einem großen Boot.
Und auch das nette englische Paar aus Yogyakarta kommt nun nach Labuan Bajo, zum Sonnenuntergang sitzen wir mit ihnen in einem schönen Café hoch über dem Ort.

Wir vereinbaren eine gemeinsame 6-tägige Überlandtour auf Flores. Danach wollen wir beide uns 4 Tage in einem guten Strandresort nahe Maumere ausruhen, dem Endpunkt der Tour. Vom Flughafen dort fliegen wir nach Bali, der letzten Station unserer Indonesienreise.

Donnerstag, 04.10.2018

Endlich - Komodo-Nationalpark Bootstour

Wir freuen uns - nach 5 Tagen in der heißen Stadt Labujan Bajo geht es jetzt auf 2- tägige "Kreuzfahrt" in den Komodo-Nationalpark. Wir wollen besondere Tiere sehen, schnorcheln und mehr oder weniger kleine Inseln erkunden.
Nun sind wir aber erstmal gespannt mit wem und mit wievielen anderen wir diese Tage verbringen werden. Auch hörten wir vorher Geschichten von Partybooten, auf denen die Nächte laut und lang seien. Ob wir wohl so eins erwischt haben?
Um es gleich vorwegzunehmen: Es werden wunderbare Tage! Unsere Gruppe ist mal wieder international zusammengesetzt mit einem belgischen Pärchen, einem Amerikaner, einem Franzosen, 2 Österreichern, 2 Chinesinnen, 3 weiteren Deutschen und uns. Zwischen 20ern und 60ern sind alle Altersstufen vertreten. Die Stimmung ist von Anfang an entspannt und positiv. Neben den besonderen Ausflugszielen liegt dies sicherlich auch an dem guten Wetter und dem hervorragenden Essen, welches keine Wünsche offen lässt.

Jon

Da Peter und ich nicht mit allen zusammen auf dem Deck schlafen wollen, haben wir eine der beiden Kabinen gebucht. Eine nicht so gute Wahl, wie sich herausstellt, denn diese ist winzig, stickig und laut. Dies ist aber auch der einzige Wermutstropfen dieser Fahrt.

Als erstes Ziel steuern wir die Insel Rinca an, die die Komodowarane, die größten Echsen der Welt, beherbergt. Hier leben noch ca. 1100 vom Aussterben bedrohte Tiere. Gleich nach dem Eingang, nahe der Rangerstation, treffen wir auf einige größere und kleinere Exemplare. Wow! Ein Weibchen atmet stark, dies liegt wohl an der Hitze und dem vorher schnell zurückgelegten Weg, so die Erklärung eines Rangers.

Manche der bis zu 3 m großenTiere halten sich in der Nähe der Station auf, vermutlich angelockt durch den Esssensgeruch.

 

Gut für die Touristen, die für indonesische Verhältnisse recht hohe Eintrittspreise zahlen müssen. Auf einem Spaziergang über einen Teil der Insel sehen wir weitere Warane sowie deren Nestbauaktivitäten. In Kürze werden die Weibchen hier ihre Eier legen.

 

Bald verlassen wir diese Insel wieder und erreichen für einen kurzen Schnorchelzwischenstopp den bekannten Pink Beach, der zwar nur ein bisschen pink aussieht, aber trotzdem sehr schön ist.

 

Das nächste Ziel ist Komodo-Island, auch hier leben (ungefähr die gleiche Anzahl an) Rieseneidechsen und wir sehen erneut einige stattliche Tiere.

 

Der Ranger hier zeigt uns einen durch einen Waran verletzten Hirschen. Dieser - so seine Aussage - werde nur noch wenige Tage zu leben haben, denn das im Speichel der Echsen enthaltende Gift ist tödlich. Außerdem können Warane auf große Entfernung Blut riechen und den geschwächten Hirsch erneut angreifen.

Genau aus diesem Grund sind sogar die hier auch lebenden Büffel vor den Rieseneidechsen nicht sicher!

Beeindruckt zieht unsere Gruppe weiter. Zwischendurch ergeben sich immer wieder nette Gespräche mit einzelnen oder mehreren Mitreisenden. Nur die beiden Chinesinnen sind etwas zurückhaltender, was jedoch auch an ihren mangelhaften Englischkenntnissen liegt. Ein Grund, mich ein bisschen um sie zu kümmern. Wir bemühen uns aber alle, sie so gut wie möglich zu integrieren.
Es ist mittlerweile schon dunkel und wir setzen den Anker. Nach einem leckeren Abendessen mit viel Seafood (Krabben, Tintenfisch etc.), Gemüse und Reis bei bester Sonnenuntergangsstimmung beschließen wir den Abend.


Unser nächstes Ziel am kommenden Morgen ist Padar Island. Wir wollen bereits zum Sonnenaufgang auf dem Berg dieser Insel sein. Deshalb gehen die meisten zeitig ins Bett, von wegen Partyboot!
Nach kurzer Nacht wird um 3.30 Uhr der Motor des Bootes angeworfen und rattert ca. 1 Stunde lang bis Padar Island. An Schlaf ist - zumindest für mich, nicht mehr zu denken. Egal - ich stehe um 4.30 Uhr mit dem meisten anderen auf und marschiere stramm auf den Gipfel der Insel (Peter ist müde und bleibt deshalb in seiner Koje liegen!). Dabei entgeht ihm aber eine der m. M. nach schönsten Aussichten Indonesiens (Einschub Peter: naja, die gefühlt 150. Aussicht, siehe Blog wink)
Auch wenn Padar aufgrund der momentanen Trockenzeit nicht grün ist, ist der Blick von oben auf die verschiedenen Buchten direkt nach dem Sonnenaufgang atemberaubend. Wir genießen stumm und sehen langsam die sich nähernden, anderen Touristenboote.


Nach dem Frühstück geht es weiter zum nächsten Schnorchelspot im offenen Meer. Dort kann man mit etwas Glück Mantarochen sehen! Und - wir haben Glück und können einige dieser scheinbar schwerelos dahingleitenden Fische ganz unten am Meeresgrund sehen. Faszinierend!
Nun geht es noch einmal einige Stunden über das Meer zu einer Insel nahe derer wir in wunderbar klarem Wasser bunte Korallenriffe und - fische sehen können.

Zwei schöne Tage gehen dem Ende entgegen, der Abschied ist sehr herzlich, die Chinesinnen bedanken sich noch einmal ausdrücklich bei mir und alle verlassen gut gelaunt das Boot.

Zum Austausch der vielen tollen Fotos gibt's eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe. Wir freuen uns auf eine Dusche und einen guten Schlaf.

Mittwoch, 10.10.2018

Overland-Tour Flores

Leo treffen wir in einem besseren Hotel außerhalb von Labuan Bajo. Wir sind extra hierher gelaufen, weil wir uns seriöse Angebote erhoffen. Ein Mitarbeiter sagt, dass sie direkt vom Hotel nichts anbieten, aber er hätte einen Freund ... Er ruft ihn an und etwas später sitzt er vor uns, macht irgendwie einen müden Eindruck, Antworten brauchen ihre Zeit. Irgendwas ist mit seinem Auge, er guckt uns nicht direkt an. Was er nach und nach mitteilt, hört sich aber gut an und der Preis stimmt auch. Außerdem sei Kancek, unser Vermieter, sein bester Freund (was dieser später von seiner Seite bestätigt). Unser Anliegen, in einer kleinen Gruppe zu reisen, nimmt er auf, will versuchen, weitere Interessenten zu finden. Wir erfahren, dass hier alles über WhatsApp läuft, alle Anbieter sind in einer Gruppe und tauschen sich aus, bringen Touris zusammen. Auch wir bekommen seine Nummer, mal gucken ob was geht. Nach einigen Vergleichen und Absprachen zu von uns gewünschten Zielen stellt sich im Laufe der Tage sein Angebot für eine 6-tägige Tour zu Highlights auf Flores mit einem 7-sitzigen Auto und privaten, etwas Englisch sprechenden Fahrer als das beste heraus. Mit einem Extra-Guide wäre es noch um einiges teurer. Vielleicht reicht ja das Englisch des Fahrers, um uns zu verständigen. So also insgesamt 351,- € für Auto, Fahrer, Benzin. Übernachtung, Essen, einiges an Eintrittsgeldern kommt oben drauf. Das finden auch unsere Bekannten, Lucy und Emlyn aus England, gut. Wir machen es zusammen, die Kleingruppe ist gefunden! Wir lernen Fany, den Fahrer, kennen, der das Englische wirklich gut hinbekommt und ein netter Spaßvogel zu sein scheint. 1 Mio IDR Anzahlung ohne Quittung, den Rest morgen. 8:10 geht's vor unserer Unterkunft los. Das Gepäck von allen füllt den Kofferraum und einen Sitz, wir verteilen uns auf die übrigen 5, bequem.

1. Ziel: ein Fluss mit Wasserfall in einem großen Waldgebiet zum Schwimmen und Springen, bis 10 m hoch. Wir laufen ein Stück bergauf, bergab, Lucy springt aus 4 m Höhe dann sogar. Das Schwimmen zum und unterm Wasserfall macht großen Spaß.

 

Leider nicht Lucy, stellvertretend zufällig Sylvain aus der Komodo-Gruppe 

Eigentlich wollen wir hier länger wandern, klappt nicht, zuviel Wildnis. Die Landschaft ist schön, viel Grün im Vergleich zu Labuan Bajo, Berge, Täler, Dörfer, Felder ziehen an uns vorbei.

Fany erzählt unterwegs von verschiedenen Volksgruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, aber auch gemeinsamen Bräuchen, macht es an Beispielen deutlich. 75 % der Bevölkerung sind katholisch, das hängt mit der jahrhundertelangen portugiesischen Besatzung zusammen. Er fährt nicht nur umsichtig, er gibt jetzt sogar den Guide! Essen in einem günstigen Restaurant am Wegesrand, unser Fahrer kennt sich aus und viele Leute auf seiner Insel.

2. Ziel: Ein großes Gebiet mit Spinnennetz-Reisfeldern, die aus familiärem Erbrecht so entstanden sind.

Jetzt geht es schon zu unserer ersten Übernachtungsstation, unser Fahrer kennt sich aus ... Er hat uns das SunRice HomeStay vorgeschlagen, günstig, außerhalb der Stadt.

 

Jeff, der Hausherr, begrüßt uns sehr freundlich, wir seien für die Zeit unseres Aufenthaltes Teil seiner Familie. Er möchte uns und die weiteren Gäste ein bisschen vertraut machen mit seiner Kultur und dem Leben hier auf dem Lande. Essen wird gemeinsam vorbereitet, wir bezahlen was wir für angemessen halten. Abends gibt es Arak, Palmschnaps, den die Leute hier selber brennen, und Geschichten. Fany macht Späße, es wird gelacht und früh in's Bett gegangen. Am Morgen um 5:00 gibt's zum Sonnenaufgang eine Reisfeldführung mit Jeff. Die lässt uns dann eine wirklich beeindruckende Landschaft bei schönem Licht erleben, dabei nette Gespräche mit den Reisenden aus aller Welt.

 

Kurz vor der Rückkehr trifft Jeff einen Mann aus seinem Dorf, der ihm von dem Tod eines alten Mannes in der letzten Nacht berichtet. Wie es die Tradition vorgibt, kommen alle zum Haus des Toten, spenden etwas und sitzen bei Kaffee oder Tee zusammen. Weil er nun gerad mit uns unterwegs ist, werden wir alle mit eingeladen, sammeln für eine Spende, die Jeff in unserem Namen übergibt. Die Angehörigen sind stolz, dass wir teilnehmen, wir sitzen in dem einfachen Holzhaus in einer Runde zu Füßen des Toten, der in Tücher eingewickelt auf dem Bett liegt, bekommen zu trinken. Viele Menschen, alte, junge und Kinder sind da, schweigen und reden, blicken vor sich hin und lachen. Zwei alte Frauen setzen sich auf das Bett zu dem Toten, weinen und wehklagen. Sterben und Leben, Trauer und Beistand, Stille und Fortgang, alles findet hier gleichzeitig statt, eingebunden in die den Menschen vertrauten Rituale. Geli und ich sind ergriffen und dankbar, dass wir hier sein dürfen, als Mensch unter Menschen, etwas anderes ist nicht wichtig in diesem Moment.
Zurück im HomeStay gibt es Frühstück, wir ordnen unsere Sachen und packen. Abschied von Jeff, weiter geht's.
Fany bringt uns zu den Leuten, die aus den Früchten einer bestimmten Palmart den Arak brennen, zeigt uns den Grundstoff und die Apparaturen. Ein junger Mann kommt, der wie nix die Palmen hochklettert, ohne jegliche Hilfsmittel.

 

Dann läuft er über dünne Seile von Palme zu Palme, barfuß, um Früchte zu ernten. Zu guter Letzt klettert er über die Blätter der Kronen hin und her, alles in schwindelerregender Höhe.

Leider ist kein fertiger Arak mehr da, alles ausverkauft. Dann Mittagspause am schwarzen Südstrand von Flores,

Baden gehen. Die von unserem Fahrer angebotene nächste Unterkunft ist noch günstiger, aber auch an der unteren Grenze dessen, womit wir so zurecht kommen. Wir wohnen im Haus der Familie, haben zwar eigene Zimmer, putzen aber z. B. die Zähne über dem gefliesten Küchenabfluss, in dem auch der Abwasch steht. Die Toilette ist schmuddelig, eine kalte, dünnstrahlige Dusche macht dort alles nass. Auch der Geruch im Haus ist gewöhnungsbedürftig. Wir trösten uns mit der Aussicht auf eine schöne Unterkunft am nächsten Abend, die bereits vereinbart ist.
Am dritten Tag geht's nach Bena, einem traditionellen Dorf unterhalb eines gewaltigen kegelförmigen Vulkans. Auf dem Weg dorthin fahren wir zu einem Aussichtspunkt und machen tolle und witzige Fotos.

Dann Bambuswälder, die besonders Geli faszinierend findet. Wir laufen ein Stück zu Fuß, Fany nimmt uns später wieder auf.

In Bena fühlen wir uns nicht ganz so wohl, weil die Dorfbewohner ein bisschen wie ausgestellt wirken und sich vielleicht auch so fühlen. Aus diesem Grund haben wir die Menschen dort nicht fotografiert, sonderm nur das durchaus beeindruckende Dorf aus der Distanz.

 

Wir sehen sie Betelnuss kauen, eine rote Soße im Mund und um die Zähne. Berauschende Wirkung wird der Substanz nachgesagt, im Internet lesen wir später von den fatalen gesundheitlichen Folgen.
Als nächstes haben wir eine heiße Quelle auf dem Programm. Ist mehr eine Badeanstalt, heute viel von Indonesiern besucht, weil Sonntag ist. Mit unseren kurzen Badehosen und Bikinis fallen wir auf, sind doch viele mit Ganzkörperkleidung im Wasser. Insgesamt aber freundliche Reaktionen, vielleicht manche Blicke skeptisch. Im Dunkeln erreichen wir über unglaublich holprige Straßen (Fany hat dafür den Begriff "FBI" eingeführt: fucking bumpy island) endlich die gute Unterkunft in Riung an der Nordküste. Spezialpreis für uns über unseren Fahrer! So ganz glücklich ist der Besitzer damit nicht, bittet uns, anderen Gästen gegenüber nichts davon zu erzählen. Wir vier nehmen nicht an der in der Unterkunft angebotenen Verpflegung teil, sondern möchten uns ein Restaurant suchen. Ich habe heute abend Lust auf Salat, am liebsten mit Tomaten! Das wird von den anderen etwas belächelt, frommer Wunsch hier in der Gegend. Nach kurzem Austausch mit der Bedienung bekomme ich - Salat mit Tomaten mit mildem Dressing, überhaupt nicht scharf! Alles gut, das Essen für die anderen ist so ok.

Wenn wir zusammensitzen, klappt es mit den Gesprächen zu viert auf Englisch ganz gut. Geli lobt mich und hat mich schon von einer 4+ auf eine 3 hochgestuft. Außerdem bekomme ich, während ich spreche, Simultankorrekturen vorgesagt - was für ein Luxus! ? ?

Wir schlafen gut in unserem geräumigen Zimmer, Frühstück, 8:00 Abfahrt zum Hafen, Eintritt bezahlen für den Naturpark "17 Islands" (@Jürgen: nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Hippies!). Auf dem Boot für den heutigen Tag haben wir zu sechst gut Platz.

Der Kapitän und Fany werden uns zu vier verschiedenen Inseln führen mit einer großen Kolonie von Flughunden, schönen Stränden mit Korallenriffen zum Schnorcheln (Ausrüstung wird gestellt) und auf einen Hügel mit Rundumblick. Die Flughunde, viel größer als Fledermäuse, sehen dann tatsächlich ein bisschen aus wie 'Vampire'.

Auf der Fahrt wie im Fotobuch überall kleine Inseln mit weißen Traumstränden und türkisfarbenem Meer. Aber das hier ist echt und wir dürfen eintauchen!

Mittags gibt es frisch gegrillte Barakudas und Beilagen, lecker.

Ein bisschen grillt die Sonne auch uns, es wird einiges an Creme Faktor 50 heute verbraucht. Zum Glück sind wir viel im Wasser, finden schattige Unterstände und auch auf dem Boot lässt es sich gut aushalten. Wir sind in bester Stimmung und genießen diesen "Südsee"-Tag. Der Käpt'n bekommt für das gesamte Programm 84,- € und freut sich so über diesen Verdienst, dass er uns nach der Rückkehr zu seiner Familie und frittierten Bananen, Kaffee und Tee einlädt. Am Abend gibt er ein reichhaltiges Essen aus, u. a. mit einem gebratenen Huhn, das er am Nachmittag noch liebevoll auf dem Schoß hielt und streichelte. Geli und ich sind etwas geschafft, bedanken uns sehr und überlassen es unseren zwei Mitreisenden, uns beim Essen zu vertreten.
2. Nacht in Riung, dann Weiterfahrt nach Moni, dem Ausgangsort für die 'Besteigung' des Kelimutu-Vulkans. Dort erschöpft sich die geothermische Aktivität in der Speisung dreier Kraterseen, die je nach Versorgung mit unterschiedlichen Mineralien/chemischen Substanzen intensiv in verschiedenen Farben strahlen. Lopez, unser Gastgeber etwas außerhalb des Ortes, kennt sich aus und berät uns bei der Planung für den nächsten frühen Morgen. Gar nicht so einfach, die verschiedenen Informationen und Wünsche unter einen Hut zu bringen. Sonnenaufgang ja (mit vielen anderen) oder nein, keine Wolken ganz früh, aber wenig Licht, so dass die Farben nicht zu erkennen sind. Später besseres Licht, aber vielleicht Wolken. Einen Teil des Rückweg wandern oder nicht. Reicht die Zeit? Es werden verschiedene Varianten diskutiert, auch beim Essen im örtlichen Bintang-Cafe (Bintang ist DIE Biermarke in muslimischen Indonesien und begleitet uns schon lange ...). Schließlich wieder mal 5:00 aufstehen, 6:00 los mit Fany im Auto, 25 Geh-Minuten unterhalb des Aussichtspunktes für die 3 Seen parken. Keine Wolken, aber noch zu wenig Sonnenlicht. Wir laufen erstmal hoch, schon schön, die Landschaft, und wenig Leute. Wir halten uns ein bisschen auf dort oben, die Farben der Seen kommen mit der steigenden Sonne immer mehr zur Geltung.

Wer noch einen kleinen Film dazu anschauen will, bitte diesen link nutzen:

https://youtu.be/MD6tVmIqyo8

Jetzt aber zurück, denn Geli und ich wollen auf jeden Fall noch einen Teil des Rückweges laufen. Lucy und Emlyn wollen lieber in Ruhe frühstücken und packen, was wir gestern und heute morgen schon gemacht haben. Unser Gepäck befindet sich bereits im Kofferraum. Fany ist trotzdem nicht begeistert, hat "bad experiences" mit wandernden Holländerinnen, auf die er mal Stunden warten musste und denen er einen Suchtrupp hinterher geschickt hat. "MapsMe zeigt sowieso nicht richtig an ..." Außerdem, vermute ich, möchte er einfach nicht so spät in Maumere ankommen, fürchtet die Verlängerung der vereinbarten Arbeitszeit (16:00). Während der Rückfahrt versucht er noch, nicht zu hören, wo ich mit Geli aussteigen möchte. Aber ich lasse ihn da nicht raus, er hält. Beim Abschied sage ich ihm, dass ich kein "Dutch girl" bin, sondern "one of the best pathfinders of the world" - keine Antwort. Wir stieben los, wollen wir doch zeigen, dass wir entgegen aller Prognosen rechtzeitig zur Abfahrt unten sind. Auch Lopez meinte, dass der Weg nicht so ganz einfach zu finden sei. Hier jetzt vor Ort aber kein Problem, alles eindeutig. MapsMe zeigt korrekt an. So genießen wir die abwechslungsreiche, grüne Landschaft in den intensiven Farben des frühen Morgens. 

Bald sind wir schon in der Nähe des Dorfes und entscheiden, noch den Schlenker zum Wasserfall zu machen, es ist Zeit genug.

Als wir an der Unterkunft ankommen, ist es kurz nach 10:00, 11:00 wollten wir spätestens los. Die beiden sitzen noch beim Frühstück, wir bekommen heißen Tee und einen Früchteteller. Fany unterdrückt seine Freude über unser pünktliches Erscheinen, er macht ein grimmiges Gesicht. Auf Gelis Frage, ob er "angry" sei antwortet er nur "when I'm angry, I already hit you" - Fany-Späße.
Nun geht's los, eigentlich zum wunderschönen Koka-Beach an der Südküste. Fany meint, wir fahren zu einem anderen Beach, es sei zu spät. 'Strafe' für unsere unerwünschte Wanderung? Die Landschaft jedenfalls ist atemberaubend, Flores wie es im Buche steht. Dann das Meer und - Koka-Beach! Fany-Späße ... Der Doppelstrand ist schwer erreichbar, furchtbarer Holperweg, eigentlich unvorstellbar für einen normalen PKW. Fany erklärt, warum. Die Bauern drumherum könnten ihre Plantagen beidseits des Weges nicht so weiterbestellen, wenn hier eine normale Straße mit dann höherem Verkehrsaufkommen gebaut werden würde. Nach der Schranke für das (geringe) Eintrittsgeld, das wir hier wie an jeder Station unserer Reise bezahlen: Ooooohh! Einfach umwerfend.

In dem kleinen und einfachen Restaurant gibt es frisch gegrillten Fisch, das dauert. Deswegen erst bestellen, dann baden, dann essen, dann ein bisschen ruhen, dann abfahren. Genug Zeit für alles. Geli und ich besteigen sogar noch den Felshügel am Ende, machen Fotos. Allerdings bin ich barfuß, das geht gar nicht.

 

Der Fels und der Sand dazwischen ist so heiß, dass ich nicht auftreten kann. Ich versuche Grasbüschel zu treffen, beiße die Zähne zusammen und schaffe es bis oben. Aber runter geht nicht mehr, ich brauche Schuhe, bitte Geli mir diese vom ein Stück entfernten Restaurant zu holen. Stehe so lange auf plattgetretenem Gras, da geht's gerade so. Sie ist gar nicht begeistert, macht sich aber ein wenig schimpfend auf den Weg. Findet dann eine einfachere Lösung. Der Eintrittsmann (erneut, gering) für den Fels leiht ihr seine Flipflops, so geht's.
Letzte Etappe unserer Reise, auf nach Maumere. Ist nicht so weit, ab Stadtrand (16:00!) fühlen wir schon den Abschied nach 6 intensiven gemeinsamen Tagen. Auch Fany. Er spricht davon, dass es für ihn gar nicht so gut ist, wenn er sich mit seinen Gästen so nah kommt. Es war so, es hilft nichts. Umarmungen, gute Wünsche, gemeinsame WhatsApp-Gruppe. Lucy und Emlyn bleiben 2 Tage im Zentrum, uns bringt er zu unserem Resort etwas außerhalb, nun ist wirklich Ende.

Sonntag, 14.10.2018

Ausruhen in einem schönen Strandresort auf Flores

In der letzten Zeit bin ich dazu gekommen, auch mal selber in unserem Blog ein Stück zurück zu lesen. Schon toll, was wir alles so machen, was wir erleben. Manches möchte ich allerdings noch etwas klarer, leichter verständlich formulieren.

Und sorry, dass es manchmal dauert, bis ein neuer Eintrag kommt. Bestimmt nervig, immer mal wieder vergebens den Blog aufzurufen. Wir hoffen, dass ihr trotzdem bei uns bleibt und mal eine kleine Nachricht schickt, damit unser Blog und unsere Handys nicht nur so aussehen :)  smile :)

 

Soo weg von allem sind wir hier nämlich nicht, wir freuen uns über Nachrichten!

Zum Dritten mag der von manchem bereits geäußerte Eindruck entstehen, wir wären ununterbrochen aktiv und würden fast hetzen, von einer Unternehmung zur nächsten. Das ist aus unserem Erleben ganz anders. Wir haben auf dieser Reise kaum etwas zu tun, müssen nicht viel einkaufen, nicht Essen kochen, nicht abwaschen, nicht putzen, nicht waschen, nicht fahren. So haben wir neben gelegentlichen Aktivitäten richtig viele Stunden und Tage, an denen wir uns in unseren Zimmern oder in den öffentlichen Bereichen unserer Unterkünfte aufhalten, am Pool oder Strand liegen, lesen, mit dem Handy im Internet herumgucken, Blog schreiben, dösen, schauen, Leute beobachten, gar nichts machen. Es ist einfach sehr viel Zeit, die uns zur Verfügung steht, ein unglaublicher Luxus, den wir genießen dürfen.

So, genug der Einleitung für das was jetzt kommt, nämlich vier faule Tage in einer richtig tollen (und auch ein bisschen teueren) Bungalow-Anlage.

Die befindet sich direkt am Meer mit schönem Strand und faszinierendem Korallenriff, das nur ein paar Meter entfernt unter Wasser zu entdecken ist. Die vorherige 6-Tages-Tour auf Flores war wunderbar, hat uns aber auch ständig auf Trab gehalten. Wir freuen uns auf Ruhe und ein gemütliches Zimmer, ein ansprechend gestaltetes Badezimmer mit warmer Dusche und genügend Wasserdruck, ein leckeres Frühstück und ebensolches Abendessen. Und was meint ihr, was jetzt kommt? Genau das !!!

Frühstück gegen 9:00. Wo? Am Strand, schön im Schatten, mit fantastischem Ausblick. Drei freundliche junge Frauen, manchmal auch ein junger Mann, bringen uns Pfannkuchen mit Honig, Omelette oder Rührei nach Wahl mit Extra-Tomaten, ein Paket Körner-Toastbrot, Butter, zwei Marmeladesorten, einen großen Früchteteller mit Ananas, Melone, Papaya, Banane, frisch gepressten Fruchtsaft und drei Kannen Tee! Damit der Toast immer schön warm ist, bekommen wir unseren eigenen Toaster, wir müssen nur einlegen und den gewünschten Bräunungsgrad einstellen. Wir lassen uns Zeit und einen Teil der Speisen in unseren Tupperschüsseln verschwinden, es ist zuviel.

So kommen wir gut über den Tag, ruhen uns noch ein bisschen im Zimmer aus und nutzen dann die gepolsterten Liegen am Strand. Obwohl wir Extra-Badehandtücher bekommen haben, müssen wir diese nicht rechtzeitig auslegen, um Liegen zu sichern, es sind kaum andere Gäste da. Mit denen gelegentlicher Austausch und gegenseitige Bestätigung - hier hält Mann/Frau sich zum Relaxen auf.

Wir gehen tauchen, sehen viele Fische und ein riesiges intaktes Korallengebiet, lassen uns von der Sonne trocknen (nur kurz, Strahlung zu intensiv), liegen im Schatten, bekommen eisgekühltes Tonic-Water, einfach herrlich. Eine Aufgabe haben wir allerdings: wir müssen Entscheidungen treffen. Abends für das folgende Frühstück, im Laufe des Tages für das Abendessen. Wollen wir Omelette oder Rührei? Welche Früchte, welcher Fruchtsaft sollen es sein? Irgendwelche Extrawünsche? Aus der Speisekarte bitte ein Essen für den Abend auswählen und ungefähr zu welcher Uhrzeit soll serviert werden? Wo? Auf der eigenen Terrasse oder wieder am Strand, schön beleuchtet mit gedämpftem Licht und auf weißen Tischdecken?

Die Tage vergehen und wir genießen.

Ein großer, kleiner Besucher (25 cm!) in unserem offenen Badezimmer

Einmal bestellen wir kein Abendessen, wir wollen das Nachbarresort besuchen, ein kleiner Gang am Strand entlang. Das bleibt der einzige, Ausflüge in die sicherlich schöne Umgebung kommen diesmal nicht vor. Auch hier Bungalows und ein Restaurant am Strand, ein paar mehr Gäste. Und Live-Musik, Pop aus früheren Jahrzehnten, gut gesungen. Kleine Abwechslung, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Mit der kleinen Welt hier geht es uns sehr gut.

Donnerstag, 18.10.2018

Bali - Vorschau Ubud und Kommentare!

Sind mit dem Bus in's Landesinnere nach Ubud gefahren, wo wir gerade 4 Tage verbringen. Bald mehr ...

Samstag, 20.10.2018

Bali - Kuta und Ubud, hier kommen unsere Erlebnisse!

Der Flug hierher zieht sich bis in den Abend. Unser Abflughafen Maumere ist klein, die zur Verfügung stehenden Maschinen müssen manchmal erst noch eine andere Route bedienen. So kommen wir ca. 2 Std später in Balis Hauptstadt Denpasar an.

Das Hotel liegt mitten im Gewusel des balinesischen "Ballermanns" nahe Kuta, südwestlich von Denpasar. An der Rezeption superfreundliche Leute, die auf ihr "Karma" achten: Willkommen im hinduistischen Bali. Im Zimmer ist es ruhig und sauber, es ist alles da und es wirkt westlich. Wir müssen essen und finden im Gewusel draußen ein einfaches, aber gut besuchtes australisches Restaurant. Das Publikum unterscheidet sich deutlich von allem, was wir bisher in Indonesien erlebt haben. Hier findet Massen-Pauschaltourismus statt, vorwiegend aus Australien und massig sind auch einige der Leute um uns herum. Für die ist es hier billig, dementsprechend steht auch massig Essen und Alkohol vor ihnen auf den Tischen. Ich bekomme eine Spargelsuppe (wirklich!), die ist ok. Wir sind schnell satt und machen noch eine kleine Runde bis zum Strand, in dessen Nähe sich einige gehobenere Hotelanlagen befinden. Diese sind schön anzusehen mit ihren gepflegten grünen Gärten, den verbauten Naturmaterialien und der stimmungsvollen Beleuchtung. Auf dem Rückweg sehen wir viele Läden, Kneipen und Restaurants, z. T. mit Live-Musik, alle mit gedämpftem Licht und gemütlich. Grelle Neon-Beleuchtung, wie an vielen anderen Orten in Indonesien, gibt's hier nicht. Außerdem stehen überall kleine und große Tempel, mit vielen Figuren und kleinen Opfergaben, gewidmet den hinduistischen Göttern. Erster Eindruck: Hier ist schwer was los, z. T. etwas abstoßend, z. T. aber auch nett gemacht, es pulsiert urbanes Leben. Der Massentourismus fällt hier nicht ständig und überall negativ auf.

Der Frühstücksinnenraum liegt nicht weit entfernt von unserem Zimmer. Das merke ich früh, ab 6:00 wird dort laut vorbereitet. Wir wollten erst später essen gehen, bis 11:00 wäre es möglich. Nun doch eher, langes Schlafen hat nicht geklappt.

Der anschließenden Bitte um ein ruhigeres Zimmer wird sofort entsprochen. Nach kurzem Umzug nutzen wir die kostenlosen (allerdings nicht im besten Zustand befindlichen) Fahrräder des Hotels für die Erkundung der Stadt. Zuerst zum Büro von Perama, der Gesellschaft in Indonesien, die überall "local buses" betreibt. Morgen geht's nämlich weiter nach Ubud, dort ist es wohl auch touristisch, aber anders, mit vielen Backpackern. Nachdem wir die Tickets haben: Strand. Überraschend sauber und nicht so voll, breit und endlos lang.

Wir schauen den Wellensurfern zu, es ist warm und sonnig. Mit den Rädern fahren wir auf einem Strandweg Richtung Flughafen.

Immer weniger Betriebsamkeit. Wir entdecken eine einfache Strandkneipe und wollen hier aus der ersten Reihe dem Sonnenuntergang zuschauen.

Wenig Leute, einige Balinesen. Ab und zu sehen wir wie in Zeitlupe Flugzeuge näher kommen und landen, Lärm ist kaum zu vernehmen, der Wind steht wohl günstig. Also gaaanz entspannte Atmosphäre, hätten wir hier nicht erwartet. Es gibt ein schon häufig bestelltes Gericht: Gemüsesuppe mit Nudeln - lecker.

Und ein kühles Bier - dazu noch ein traumhafter Sonnenuntergang -  alles wunderbar.

Zurück in's Gewusel, kleines Eis und 'nen Burger bei McDonalds, schön essen gehen demnächst wieder.

Busfahrt nach Ubud. Beim gemeinsamen Warten ein Plausch mit einem französischen Paar, die wir am Ziel dann täglich wiedersehen werden, die Wege dort gleichen sich. Unser Zimmer ist super, ruhig und gutes Frühstück.

Ubud und Umgebung gefallen uns sehr gut. Eigentlich ist es nur ein kleines Städtchen mit einem (heiligen) Affenwald mit Tempeln. 

 

Im verwunschenen Affenwald

Außerdem tiefgrüne Reisfelder, von denen es innerörtlich nur noch ganz wenige, außerhalb und am Rand viele gibt. Dort machen wir einen schönen Spaziergang mit Einkehr.

 

 

 

 

 

Diese individuell gestalteten Kokosnussköpfe in dem kleinen Restaurant fand ich toll. Am liebsten hätte ich ein paar für zu Hause mitgenommen (Anm. Geli).

Früher gab es noch viel mehr Reisfelder, mittlerweile sind sie zugebaut mit immer mehr Touristenunterkünften, Restaurants, Kneipen, Kunsthandwerk- und sonstigen Läden, Massagesalons, Meditations- und Yogaräumlichkeiten. Ich frage mich, warum hier seit vielen Jahrzehnten ein solcher Backpacker-/Touristenrun stattfindet - und mache ja selber dabei mit! Es kommt mir vor, als ob das was hier für und durch die Reisenden entstanden ist, mittlerweile eine eigene Attraktion darstellt, die sich sozusagen selbst am Laufen hält. Eine lebendige Kulturszene mit hippen Treffpunkten und organic local food trägt ebenso dazu bei.

Und auch uns erreicht diese Atmosphäre. Es ist laut und gemütlich hier, leise und wuselig, viel los und schön, besonders und undurchschaubar, vielfältig und kontaktoffen, nett und anonym, endlos und persönlich, interessant und still, freundlich und eindrucksvoll. Wir laufen herum und sind angetan, treffen erfreut unsere englischen Bekannten Lucy und Emlyn von der Florestour zum Essen wieder.

Im Wald viele Affen, große und ganz kleine.

Ein 'Echter' und ein 'Unechter'!

Insgesamt gibt es in diesem Wald fast 800 Makaken. Manchmal verlassen sie dieses Gebiet auch; kommen aber immer wieder zurück, da sie hier gut versorgt werden.

 

Anmerkung Geli: Obwohl wir auf dieser Reise ja nun wirklich schon viele Affen gesehen haben, faszinieren mich diese Tiere doch jedes Mal wieder aufs Neue. Das "Lausen" z B. (welches neben der hygienischen auch eine soziale Funktion hat, da die Affen so Bindungen zu anderen Tieren ihrer Gruppe aufbauen) ist so schön anzuschauen. Seht selbst, wie entspannt der eine Affe ist:

Wir entdecken erstaunlich urwüchsige Natur und besondere Bauten. Sitzen in einfach netten Räumen mit freundlichen Menschen und schönen Ausblicken.

Eine Radtour führt uns zu großen Tempelanlagen, aber viel mehr noch durch tolle grüne Landschaften mit Feldern und Schluchten, Urwald und Kulturland.

20 km mehr oder weniger bergauf, ohne das richtig zu bemerken. Außer, dass uns die Guides der entgegenkommenden Radgruppen fragend und beeindruckt "uphill?" zurufen und ich am Ziel doch ganz schön groggy bin. Naja, dafür zurück in nur 1 Std und mit wenig Tritten in die Pedale.

Abends besuchen wir eine Tanzvorführung in einem Tempelsaal, die uns unser Vermieter Wayan empfohlen hat und für die er auch gleich die Eintrittskarten bereit hält. Es ist schon sehr auf  Touristen ausgerichtet. Wir sind aber dennoch beeindruckt, mit welcher Inbrunst und Hingabe die Akteure Laute intonieren und tranceähnliche Bewegungen ausführen, sich aufwendig kostümieren, Gestik und Mimik einsetzen und bedeutungsvolle Abläufe inszenieren.

Abschied von Ubud, es fällt uns etwas schwer. Nun soll es in die Berge im Inselinneren gehen, wir wollen wandern.

Dienstag, 23.10.2018

Gelis kleine GESCHICHTEN (Fortsetzung)

Nun sind wir schon über zwei Monate in Indonesien und immer noch haben wir nicht das Gefühl, dass uns die Zeit zu lang wird. Klar, es gab zwischendurch einige Unannehmlichkeiten wie schmutzige Toiletten,

Hier ein typisches, recht sauberes "Mandi", wie ein indonesisches Badezimmer genannt wird (die herzförmige Kelle wird sowohl zum Toilettenspülen als auch zum Duschen benutzt. In dem Becken links befindet  sich das In Wasser).  In den meisten Unterkünften gibt es aber inzwischen eine einfache Dusche.

komische Gerüche oder das ewig gleiche Frühstück aus Pfannkuchen und/oder Rühreiern. Aber wenn wir ehrlich sind, variieren wir zu Hause ja auch nicht dauernd unser Essen am Morgen. 

Wir haben viel über das Land gelernt, z. B. dass der aktuelle Präsident versucht mithilfe von Kampagnen für eine Zwei-Kind-Familie zu werben.

 

Dass dies eine große Umstellung für die Menschen bedeutet, wird einem schnell klar, wenn man die vielen kinderreichen Familien sieht. Die (Groß-)familie bietet den Menschen Geborgenheit und Sicherheit. Wer gegen ihre traditionellen Regeln verstößt, schließt sich selbst aus der Gemeinschaft aus und verliert damit jede soziale Absicherung. Das räumlich enge Zusammenleben bietet - ein bisschen wie bei uns vor nicht einmal 70 Jahren - keinen bzw. wenig Platz für individuelle Bedürfnisse. Wie in den meisten bevölkerungsreichen Staaten der Welt, werden Kinder als Alterssicherung gesehen.

Kinder sind ein Segen!  Die gesamte Familie besitzt häufig nur 1 Motorroller, der dann auch für den Transport der Kinder von/zur Schule genutzt wird.

Von Fany haben wir außerdem erfahren, welche Bräuche in Bezug auf das Heiraten auf Flores (und wohl auch in den meisten anderen Teilen Indonesiens) vorherrschen. Wollen 2 Menschen heiraten, muss der Mann für die (Familie der) Frau eine Mitgift in Form von Geld, Kühen und Hühnern bezahlen. Wie hoch diese Mitgift ausfällt, hängt - so Fany - von ihrem Bildungsstand, dem Ansehen ihrer Familie, ihrer Attraktivität und ihrer Ausstrahlung ab. So kann es z. B. passieren, dass eine Frau, die alle diese "Qualitäten" voll erfüllt, keinen Ehemann findet, der bereit bzw. in der Lage ist, einen so hohen Preis zu zahlen. So geschehen mit einer mittlerweile über 40 jährigen Frau in Fanys Nachbarschaft.
Die Summe wird übrigens zwischen den Elten der beiden Brautleute und unabhängigen Vermittlern hart verhandelt. Jedoch - so Fany - gibt es eine Möglichkeit den Preis für die Braut etwas zu senken und zwar mithilfe des so genannten, auch von ihm und seiner Frau vor 9 Jahren praktizierten, "short  way". Dies bedeutet, die Frau vorher zu "schwängern" (ich mag diesen Ausdruck nicht!). Dadurch kann die Mitgift deutlich reduziert werden. Dass dies für die Frau bzw. deren Familien i. d. R. auch Gesichtsverlust bedeutet, liegt auf der Hand.
Frauen, die ungewollt schwanger werden und anschließend den Mann nicht heiraten, werden von ihren Familien aber immerhin nicht verstoßen, sie bleiben bei der Familie, werden aber in der Regel nie heiraten. Auf meine Frage, wie viele homosexuelle Menschen Fany kennen würde, winkt er ab. Lesbische Frauen gäbe es gar nicht und die paar schwulen Manner, von denen er gehört hat, würden dies nicht offen ausleben ... . Bis vor einigen Jahren wurde Homosexualität in Indonesien, anders als in vielen anderen muslimischen Ländern, relativ toleriert. So z. B. traten einige schwule und transsexuelle Prominente öffentlich in Erscheinung. Seit ca. 2 Jahren, so habe ich es in Artikeln der Zeitschrift 'Die Zeit' und 'TAZ' gelesen, gibt es eine neue Homophobie im Land. Das Parlament möchte Homosexualität als Straftat verankern. Dies führt dazu, dass z. B. schwule Männer aus Java von ihren Eltern auf die (einzige hinduistische) Insel Bali geschickt werden - sofern das Geld dafür da ist.

Außerdem lernen wir von Fany, dass der Glaube an magische Kräfte auf Flores sehr lebendig ist. Die Leute in Labuan Bajo beispielsweise bezahlen einen "Regenmacher", wenn die Felder dringend Regen benötigen, aber auch um einem unbeliebten Dorfbewohner eine große Feier zu "vermiesen". Ebenso spielen 'Heiler' im sozialen Leben eine wichtige Rolle'. Man ruft sie zu sich um Krankheiten zu heilen oder böse Geister zu vertreiben. Auch auf den Inseln Bali und Java bestimmt der Glaube an Götter und Dämonen das Leben.

So glauben die Bauern, dass Reis ein Geschenk der Götter ist und er eine Seele hat. Deshalb verstecken die Frauen das Messer beim Schneiden der Reisrispen in ihrer hohlen Hand. So verhindern sie, dass der Reis das Messer sieht und sich möglicherweise erschrickt. Dies könnte nämlich die Reisgöttin verärgern und womöglich die halbe Ernte gefährden.

Auf Bali werden mehrmals am Tag die Götter und Dämonen gütig gestimmt, indem die Frauen Opferkörbchen mit Früchten und Blumen vor den Häusern, an Straßenkreuzungen

und natürlich in den zahlreichen hauseigenen Tempeln ablegen.

Unsere Vermieterin Wayan beim Opferkörbchenflechten direkt vor unserem Zimmer

Da menschliches Blut als unrein gilt, dürfen menstruierende Frauen dies übrigens  nicht machen und auch Tempelbesuche sind ihnen dann nicht erlaubt.

Dachte ich, dass die Anzahl der Gotteshäuser auf Java und Sumatra (hier: Moscheen) schon unglaublich hoch ist (in jedem kleinen Dorf!), wurde ich auf Bali eines Besseren belehrt. Hier gibt es neben den großen Tempeln in den einzelnen Stadtteilen, in manchen Straßen in jedem (wohlhabenden) Haus eine solche Gebetsstätte! 

Die hauseigene Tempelanlage unserer  Vermieter

Schuhe müssen übrigens nicht nur vor Tempeln, sondern auch vor allen anderen Gebäuden ausgezogen werden. Tut man dies nicht, zeugt dies von Respektlosigkeit gegenüber dem Gastgeber/der Gastgeberin.

Zum Schluss noch ein Bild einer meiner Lieblingsfrüchte, gesehen auf Flores: 

Erkennt Ihr, um was es sich handelt?

Mittwoch, 24.10.2018

Munduk - verträumtes Bergdorf auf Bali

Nach 4 schönen Tagen in Ubud entschließen wir uns, unsere Zeit auf Bali in dem ruhigen Bergdorf Munduk im Norden der Insel ausklingen zu lassen. Verglichen mit den langen Fahrten auf anderen Inseln, ist es nur ein Katzensprung von Ubud dorthin (ca. 3 Stunden mit Shuttle-Bus und Taxi). Wir erreichen unser einfaches Homestay am frühen Nachmittag und freuen uns erstmal über die wunderschöne Aussicht.

Ein Spaziergang am Nachmittag führt uns in die schöne Umgebung, ein paar hundert Meter das Tal runter und wieder rauf. Unterwegs eine kleine Erfrischung meiner Füße beim Durchwaten eines Flusses, Peter klettert über die Felsen, will nicht mit nassen Füßen weiterlaufen.


Dann wird es auch schon ruckzuck dunkel und ... kühl - wie herrlich nach den vielen heißen Nächten der letzten Tage. Aufgrund dessen müssen wir aber das am Abend aufgesuchte Restaurant fix wieder verlassen, darauf waren wir kleidungsmäßig nicht vorbereitet.
Am nächsten Tag stehen wir mal wieder spät auf, machen aber dennoch eine vierstündige Nachmittagswanderung vorbei an Kaffee-, Papaya- und Kakaobäumen, Bananenstauden (leider fahren hier aber auch von Zeit zu Zeit Motorroller) und netten Cafés zu 2 schönen Wasserfällen.

Unterwegs hören wir ohrenbetäubende Geräusche, die Zikaden hier stellen wirklich alles in den Schatten, was ich jemals irgendwo in einem Wald gehört habe. Hört selbst:

 

Zum Essen am Abend treffen wir uns mit einem netten Paar (Hannah und Liam) - aus England. Wir haben die beiden auf der Taxifahrt hierher kennengelernt. Hannah und Liam planen, insgesamt 18 Monate in der Welt unterwegs zu sein, am Schluss ihrer Reise wollen sie in Taiwan als Englischlehrer arbeiten.

Nächster Tag: mal wieder Motorrollerfahren. Vorbei an 2 schönen Seen.


Dort werden pittoreske Fotos geschossen, entweder in solchen "Nestern" oder auch auf großen Schaukeln, die über den See schwingen (Haben wir ausnahmsweise mal nicht gemacht).

Wir gelangen zu dem wohl meistfotografierten Tempel Balis, dem Pura Ulun Danu Bratan

anschließend weiter zum Botanischen Garten, wo es insbesondere mir im verwunschenen Farnwald mit teilweise baumhohen Exemplaren

und furchteinflößenden Drachen sehr gefällt.

Vergrößert hier bitte und achtet auf Peters Gesichtsausdruck!

Das Wetter hier oben in den Bergen ist nicht so ganz verlässlich, eigentlich ist es immer nur in den ersten Stunden des Tages sonnig, danach zieht es sich zu. Wir haben aber Glück, im Gegensatz zu Hannah und Liam werden wir auf dem Rückweg nicht komplett durchnässt, wie wir beim gemeinsamen erneut netten Abendessen mit den beiden erfahren.

Vierter Tag Munduk: eine letzte wunderbare Wanderung durch Reisfelder.

Vorbei an etlichen Nelkenbäumen. Der Duft begleitet uns den gesamten Tag. Wir sehen die ausgebreiteten Nelkenknospen, die übrigens 2x im Jahr geerntet werden können und in erster Linie für die Tabakproduktion in hiesigen (Nellken-) Zigaretten benötigt werden (hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass in Indonesien nahezu jeder Mann raucht? Wir jedenfalls haben nicht einen einzigen Mann kennengelernt, der dies nicht tut).

Diese Gewürznelken liegen in verschiedenen Trocknungsstadien auf der Erde, erst so:

Und nach ein paar Tagen dann so:

Wie hoch die Menschen auf einfachen Leitern klettern müssen um die Knospen zu ernten!

Auch die Blätter werden verwendet, z. B. zur Herstellung von Nelkenöl: Hier werden sie gewogen:

5 kg Blätter ergeben 100 g Nelkenöl.

Auch niedliche Hundewelpen, Baustellen und interessante Pflanzen treffen wir auf unserem Weg.

Was machen denn bloß die Eierschalen auf dieser Pflanze?

Wir genießen diesen letzten Tag in der Natur Indonesiens und machen uns langsam zurück auf den Weg, wo wir in den Grünanlagen eines teuren Resorts noch sehen, welche Pflanzenvielfalt dieses Klima produzieren kann.

Am Spätnachmittag gelingt es Peter, uns eine relativ günstige, private Autofahrt ins nahegelegene Bedugul für den nächsten Morgen zu organisieren, von wo aus wir mit dem Bus zurück ins trubelige Kuta fahren wollen.

DiePreise der "community", um nicht zu sagen der hier ansässigen "Taximafia", sind nämlich ziemlich horrend. Und - es klappt - wieder einmal sind wir positiv angetan von der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Indonesier.

Samstag, 27.10.2018

Abflug von Bali - Abschied von Indonesien

Wir wollen diesen Abschied in Ruhe vollziehen und fahren 2 Nächte vorher in die Nähe des Flughafens. Wieder das Hotel bei Denpasar, wir mochten es hier. Am ersten Nachmittag zum Essen in's Café Extrablatt (!), auch "German Warung" genannt. Die bekannten Fahrräder stehen bereit, anscheinend keine Nachfrage außer von uns. Ich habe Lust auf Kartoffelsalat mit Nürnberger Bratwürstchen und bekomme es.

Danach Strand mit hohen Wellen. Geli ist es heiß, sie geht in's Wasser, traut sich nicht weit, das Meer tost bei Sonnenschein.

Mir ist nicht heiß, aber irgendwie animiert mich das nach einer Weile doch - und bin dann kaum wieder herauszubekommen. Die Wellen schleudern mich herum, ich tauche drunter durch, springe drüber weg, lasse mich ein Stück als "Bodysurfer" Richtung Strand schießen. Der Spaß daran ist auch in den Gesichtern der Mitbadenden rechts und links zu sehen, schmunzelnde Blicke gehen hin und her. Gelegenheit für ein Video für meinen Enkel Ben, den ich so vermisse.

Nochmal Sonnenuntergang? Das letzte Mal war der ganz wunderbar hier. Wir suchen uns ein Plätzchen in einem edlen Strandresort, bekommen dort wegen Happy Hour zwei Cocktails für den Preis von einem und genießen.

Es juckt mich am Arm, an den Händen und Beinen. Beim genaueren Hingucken erkennt Geli Bettwanzen--Stiche, dicht an dicht. Nun also doch noch! Das muss in Munduk passiert sein. Wir verständigen die Vermieter, die sich sehr bedanken. Der Juckreiz ist auszuhalten, nach ein paar Tagen ist alles vorbei.

Am nächsten Tag ausruhen, nur morgens Croissants vom Bäcker und Kakao vom Supermarkt, abends kurz essen gehen. Dann letzter Tag in diesem Land, um 1:10 in der folgenden Nacht geht's weiter nach Australien. Nochmal Strand, Meer, Wellen, Radtour, gemütliche Kneipe mit weitem Blick und entspannter Musik, leckeres Essen.

Auf der Toilette einen Moment allein, Abschiedsgefühl, feuchte Augen. Danke Indonesien für 2 1/2 Monate Faszination, danke an die Menschen und das Land, wir haben uns aufgehoben und angerührt gefühlt bei euch.

Samstag, 27.10.2018

Angekommen in Cairns (Australien)

Bericht folgt!